Letzte Aktualisierung: 18. August 2020
Position
Zukunftsorientierte Lohnpolitik
Der lohnpolitische Verteilungsspielraum wurde in den vergangenen Jahren weit überschritten, weil die Tarifentgelte in der M+E Industrie deutlich stärker gestiegen sind als die gesamtwirtschaftliche Produktivität. Die Unternehmen sind mit den Entgelterhöhungen ebenso wie mit dem gleichzeitig erfolgten Beschäftigungsaufbau in Vorleistung gegangen.
Die Tarifentgelte in der bayerischen M+E Industrie sind in den letzten zehn Jahren um 31 Prozent gestiegen. Die gesamtwirtschaftliche Produktivität als Orientierungsgröße für die Lohnpolitik ist dagegen im gleichen Zeitraum nur um 8,5 Prozent gewachsen. Die Entgelte erhöhten sich also mehr als dreimal so stark. Die Produktivität in der M+E Industrie selbst hat sogar nur um 2,9 Prozent zugelegt.
Kosten bedrohen Wettbewerb in Deutschland
Die Arbeitskosten haben ein Niveau erreicht, das die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen bedroht. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie lassen einen Verteilungsspielraum aktuell nicht zu. Verschärfend wirken die zahlreichen Unsicherheits-faktoren für unseren Standort, wie z. B. Brexit, Dieseldebatte und Protektionismus. Um im internationalen Vergleich mithalten zu können, müssen unsere Unternehmen daher die digitale Transformation vorantreiben. Das dafür benötigte Kapital muss auch durch eine vernünftige und zukunftsorientierte Lohnpolitik erwirtschaftet werden.
Kontakt
Enno Schad
Geschäftsführer Tarif / Kollektive Arbeitsbedingungen / Arbeitswissenschaft

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