Bayern ist ein starker und attraktiver Industriestandort. Ein Viertel der gesamten Wertschöpfung werden im Verarbeitenden Gewerbe erzielt. Im Niveauranking des von der IW Consult GmbH erarbeiteten internationalen Standortvergleichs belegt der Freistaat einen hervorragenden zweiten Platz.
Industriestandort Bayern entwickelt sich unterdurchschnittlich
In der vorliegenden Studie wurde die Entwicklung der Standortqualität im Zeitraum 2005 bis 2020 untersucht. Der Freistaat kommt im Dynamik-Ranking auf Rang 28. Die Standortbedingungen entwickelten sich in Bayern schlechter als im Durchschnitt der 45 untersuchten Wettbewerber.
Dies liegt einerseits am bereits hohen erreichten Niveau Bayerns. Es zeigt aber auch, dass die Wettbewerber aufholen und der Vorsprung Bayerns schmilzt. Das gilt insbesondere für die Schwellenländer und hier allen voran für China. Doch es gibt auch einige Industriestaaten, die besser als der Freistaat platziert sind und die zudem ihre Position in den vergangenen Jahren verbessern konnten.
Gute Entwicklung bei Infrastruktur und Staat – Kostennachteil verschärft sich
Am besten schneidet Bayern im Bereich Infrastruktur (Rang 17) ab, was vor allem an den leistungsfähigen Logistiksystemen sowie an der Entwicklung bei der IKT-Infrastruktur liegt. Im Bereich Staat landet Bayern auf Rang 21.
Das mit Abstand kritischste Thema sind die Kosten. Hier liegt Bayern im aktuellen Ranking auf Platz 44 von 45. Und dies, obwohl der Freistaat im Niveau-Ranking ebenfalls sehr schlecht auf Platz 42 liegt. Das bedeutet, dass sich der Nachteil Bayers weiter vergrößert. Dies liegt vor allem an den Steuern sowie den Arbeits- und Exportkosten.
China als größte Herausforderung
Stellt man die Dynamik der Standortqualität der Länder ihrer Wettbewerbsintensität mit Bayern gegenüber, so zeigt sich, dass China die mit Abstand größte Herausforderung für Bayern darstellt. Zum einen weist China seit Jahren die stärkste Dynamik bei der Standortqualität auf, zum anderen besteht zwischen China und Bayern die höchste Wettbewerbsintensität.
Weitere Länder mit einer überdurchschnittlichen Standort-Dynamik und mit einer überdurchschnittlichen Wettbewerbsintensität sind Südkorea und Vietnam. Mexiko weist die zweitgrößte Wettbewerbsintensität mit Bayern auf und hat eine durchschnittliche Dynamikentwicklung.