Wettbewerbsfähige Energiepreise sind eine Grundvoraussetzung für eine starke Industrie. Die vorliegende Studie der Forschungsstelle für Energiewirtschaft zeigt eindrucksvoll, dass Deutschland, und damit auch Bayern, im internationalen Vergleich weiterhin zu den Ländern mit den höchsten Strom- und Gaspreisen gehört.
Trotz erster Entlastungsschritte, etwa durch die Verstetigung der Stromsteuersenkung für das produzierende Gewerbe oder den Bundeszuschuss zu Netzentgelten, bleibt die Belastung für Unternehmen überdurchschnittlich hoch. Bis auf Weiteres ist marktseitig nicht mit einer Trendumkehr zu rechnen. Besonders energieintensive Branchen spüren diesen Wettbewerbsdruck unmittelbar: die Produktion sinkt, Investitionen werden verschoben und zunehmend auch ins Ausland verlagert.
Die Analyse macht deutlich: Wenn Deutschland ein führender Industriestandort bleiben will, müssen Energiepreise verlässlich, planbar und international wettbewerbsfähig sein. Dazu braucht es eine weitergehende Entlastung der Wirtschaft, eine Reform der Netzentgelte und einen wirksamen Industriestrompreis, der energieintensiven Unternehmen echte Perspektiven bietet.
Nur mit einer wirtschaftlich tragfähigen Energiepolitik können Klimaschutz und Transformation gelingen. Wettbewerbsfähigkeit und Dekarbonisierung sind keine Gegensätze, sie bedingen einander.
Mit dieser Studie wollen wir zeigen, wo Deutschland im internationalen Vergleich steht und welche politischen Weichenstellungen jetzt notwendig sind, um unseren Standort zu sichern und die industrielle Transformation erfolgreich zu gestalten.