Netzentgelte im Wandel – Auswirkungen auf Bayerns Industrie
Ein leistungsfähiges Stromnetz ist Grundlage einer erfolgreichen Energie- und Klimapolitik. Netzentgelte als zentraler Bestandteil des Strompreises entscheiden über Wettbewerbsfähigkeit und Akzeptanz der Transformation. Mit dem Wandel des Energiesystems wachsen die Anforderungen an das Netz – und an eine faire, planbare Verteilung der Infrastrukturkosten.
Ausgangspunkt der Studie
Die Studie wurde von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) im Auftrag der vbw erstellt und untersucht die Entwicklung der Netzentgelte bis 2045. Grundlage sind die erwarteten Netzkosten aus Netzentwicklungs- und Ausbauplänen sowie die prognostizierten Jahreshöchstlasten je Netzebene. Daraus werden sogenannte Briefmarkenentgelte berechnet, die typische Verbrauchergruppen abbilden. Betrachtet werden zwei Energiesystempfade: ein ambitionierter Technologiemix mit zügiger Elektrifizierung und konsequentem Netzausbau sowie ein konservativer Business-as-usual-Pfad (BAU) mit langsameren Fortschritten.
Zentrale Ergebnisse der Analyse
Die Studie zeigt: Es ist mit einem moderaten, aber stetigen Anstieg der Netzentgelte zu rechnen. Unternehmen, die über Mittel- oder Niederspannung angeschlossen sind, sollten verstärkt auf Lastmanagement, Speicher und Flexibilisierung setzen.
Verursachungsgerechtigkeit, Flexibilität und Netzdienlichkeit müssen künftig auch bei der politischen Betrachtung stärker in den Mittelpunkt rücken. Eine Netzentgeltreform, die Anreize für effizienten Netzausbau setzt und Flexibilität belohnt, stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.
Die vbw hat die Ergebnisse der Studie im Rahmen ihres Kongresses Energiepolitik der neuen Bundesregierung – Ein Zwischenstand vorgestellt und mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Politik über die Ergebnisse diskutiert.