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Themen und Services/Energie + Klima/Energie

Letzte Aktualisierung: 20. September 2022

Studie

Neue Strompreisprognose bis 2040

Im Auftrag der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft hat Prognos erneut eine Strompreisprognose bis zum Jahr 2040 erstellt. Da der Strompreis aufgrund des deutschen Energiemixes noch stark von den Gaspreisen abhängig ist, werden die durchschnittlichen Strompreise in den nächsten Jahren deutlicher höher liegen als noch 2019 / 2020. Obwohl ab dem Jahr 2024 ein Rückgang der Preise zu verzeichnen ist, liegen die Preise auch mittel- und langfristig auf einem höheren Niveau als bisher.

Drei Szenarien zur Versorgung mit Erdgas

Der Prognose wurden drei Szenarien hinsichtlich der Versorgung mit russischem Erdgas zugrunde gelegt. Bei einem abrupten Lieferstopp von russischem Gas (oberer Preispfad) steigt der Durchschnittsstrompreis im Jahr 2023 aufgrund der hohen Gaspreise auf über 500 Euro pro MWh an und sinkt dann bis 2028 wieder deutlich ab. 2030 liegt der Preis bei 98 Euro pro MWh und sinkt bis 2040 auf rund 80 Euro pro MWh.

Da die Gaslieferungen durch Nord Stream 1 von russischer Seite nicht wieder aufgenommen wurden, entspricht dieses Szenario der aktuellen Situation. Zum Vergleich wurde auch ein Szenario mit moderatem Rückgang von russischem Gas (mittlerer Preispfad) und ein Szenario mit Gaslieferungen wie vor der Krise (niedriger Preispfad) gerechnet.

Ein verstärkter Zubau an erneuerbarer Energien wirkt sich senkend auf das Niveau der Strompreise aus. Auch durch flexiblen Stromverbrauch lassen sich die Strompreise senken.

Wasserstoffverstromung führt mittelfristig zu noch höheren Preisen

Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit sind in einem klimaneutralen Energiesystem Wasserstoffkraftwerke zur Deckung von Lastspitzen erforderlich. Würde sich der Wasserstoffeinsatz in den Großhandelsstrompreisen niederschlagen, würde das einen deutlichen Anstieg der Strompreise ab 2028 bis auf 160 Euro Ende der 30er Jahre zur Folge haben. Daher sollten die Wasserstoffkosten nicht über den Strommarkt refinanziert und andere Finanzierungsinstrumente geschaffen werden.

Volatilität der Strompreise steigt

Die Volatilität der Strompreise steigt auch unabhängig vom Gaspreisniveau durch den steigenden Anteil erneuerbarer Energien an. Durch schwankende Gaspreise wird die Volatilität auf den Strommärkten noch verstärkt. Flexible Stromverbraucher, deren Last vorwiegend in Zeiten hoher erneuerbarer Erzeugung fällt, können dadurch geringere Strompreise als die Durchschnittsstrompreise realisieren. Dies erfordert jedoch auch eine verstärkte Digitalisierung des Energiesystems.

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