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Letzte Aktualisierung: 03. September 2025

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1 Tag für Deine Zukunft verbessert die Vereinbarkeit von Leben, Familie und Beruf

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 Bertram Brossardt
Bertram Brossardt
Hauptgeschäftsführung
Telefon +49 (0) 89-551 78-101 Mobil +49 (0) 171-540 07 30

Teilzeit – oft nur eine Notlösung

Insgesamt arbeiten rund 13 Millionen Menschen in Teilzeit – viele davon nicht freiwillig. Das liegt oft an der Herausforderung, Leben, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen: Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder Menschen mit Einschränkungen unterstützen. Das kostet Zeit, Energie und Nerven. Ohne Unterstützung, passende Betreuungsangebote und die Umsetzung von Reformen bleibt der Wunsch mehr zu arbeiten oder wieder erwerbstätig zu werden, häufig auf der Strecke.

Wer arbeitet in Teilzeit?

Betreuung von Kindern

Über
50 %
aller erwerbstätigen Frauen in Deutschland arbeiten in Teilzeit.
Nur
13,4 %
aller erwerbstätigen Männer in Deutschland arbeiten in Teilzeit.
Für rund
33 %
aller Frauen in Teilzeit ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf problematisch.
Nur
9 %
der Männer haben Probleme, Familie und Beruf zu vereinbaren.

Pflege von Angehörigen

Über
80 %
aller Pflegebedürftigen wurden 2023 zu Hause versorgt.
67
aller Pflegebedürftigen wurden überwiegend von Angehörigen betreut.
Bis zu
7,1 Mio.
Menschen pflegen derzeit mindestens einen Angehörigen in Deutschland.
60 %
bis
80 %
aller Pflegenden sind Frauen, schätzen Umfragen und Studien.

Vor allem Frauen betroffen

Erstmals arbeiten mehr Frauen in Teilzeit als in Vollzeit. Ein Grund dafür ist, dass sich Frauen mehrheitlich um die Kinder kümmern und Angehörige pflegen. Sie finden immer seltener passende Voraussetzungen, um sich beruflich entfalten und mehr arbeiten zu können. Das gilt für alle, die Familie und Beruf vereinbaren müssen, vor allem für Allein- und Getrennterziehende sowie Menschen, die Angehörige pflegen. Genau hier setzt 1 Tag für Deine Zukunft an.

Wie kann 1 Tag für Deine Zukunft helfen?

Damit Teilzeitbeschäftigte mehr arbeiten können, brauchen wir von allem mehr: mehr Kitas, mehr Kindergärten, mehr Ganztagesschulen, mehr Betreuungsangebote für Menschen mit Einschränkungen und für Menschen, die Pflege benötigen. Hier müssen Bund, Länder und Kommunen kräftig investieren. „Mehr“ ist aber nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch eine Frage der richtigen Rahmenbedingungen:

1 Tag für Deine Zukunft bringt pro Jahr durchschnittlich 2,5 Milliarden Euro in die Staatskasse

  • Die Mehreinnahmen müssen vom Staat in die Betreuung von Kindern und von pflegebedürftigen Menschen investiert werden, damit Teilzeitbeschäftigte mehr arbeiten können.
  • Dabei muss der Bund auch Länder und Kommunen finanziell unterstützen.
  • Gleichzeitig muss die Politik alle notwendigen Reformen schnell und konsequent umsetzen.

Auf die Plätze, fertig, Reform!

Investitionen allein reichen nicht. Wir brauchen mehr Arbeits- und Fachkräfte, die sich um die Betreuung von Kindern, Menschen mit Einschränkungen und Pflegebedürftigen kümmern. Die Gehälter sind im Schnitt zwar gestiegen, doch reicht das nicht aus, um weitere Menschen für diese Berufe zu begeistern und im Beruf zu halten. Vorhandene Konzepte und neue Ideen müssen daher schnell umgesetzt werden:

(1)

Aufgaben nach Kompetenzen verteilen

Nicht jede Tätigkeit muss von hochqualifizierten Fachkräften übernommen werden. Assistenz- und Hilfskräfte können auch in Betreuung und Pflege viele Aufgaben übernehmen. So bleibt Fachkräften mehr Zeit für Aufgaben, die ihre Qualifikation erfordern. Wenn man Aufgaben besser verteilt und auch digitale Assistenzsysteme nutzt, werden Fachkräfte entlastet. So können mit der gleichen Anzahl von Fachkräften mehr Menschen gut versorgt werden. Dazu müssen zuvor die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben geändert werden.

(2)

Neue Chancen für Quereinsteiger*innen

Mit der neuen Verteilung von Aufgaben entstehen neue Jobs (Assistenz- und Hilfskräfte) in der Betreuung von Kindern, Menschen mit Einschränkungen und Pflegebedürftigen. Dafür brauchen wir gute Qualifizierungsangebote – vom Einstieg als Assistenzkraft über den Aufstieg zur Ergänzungskraft bis hin zur Fachkraft. Die Erfahrungen in der Praxis sind sehr positiv und bringen eine deutliche Entlastung für die Fachkräfte. Hier müssen wir am Ball bleiben, die Angebote weiter ausbauen und die neuen beruflichen Möglichkeiten in der breiten Öffentlichkeit bekannt machen.

(3)

Ausbildungsberufe attraktiver machen

Die Bundesregierung plant, die duale Ausbildung – also die Kombination von Ausbildung in einem Betrieb und Besuch der Berufsschule – für Erzieherberufe einzuführen. Wichtig ist, das Image für alle Ausbildungsberufe in Erziehung und Pflege aufzuwerten und die Berufe in der Berufsorientierung (Schule und Bundesagentur für Arbeit) anzubieten.

(4)

Fachkräfte aus Drittländern gewinnen

Wir müssen es für Arbeits- und Fachkräfte einfacher machen, in Deutschland zu arbeiten. Die Verfahren müssen endlich beschleunigt und vereinfacht werden. Ein gutes Beispiel dafür ist die „Fast Lane“ für Pflegekräfte, die im Juli 2024 in Bayern eingeführt wurde. Diese muss deutschlandweit umgesetzt und auf pädagogisches Fachpersonal ausgeweitet werden. Umdenken müssen wir auch bei der Anerkennung von Abschlüssen. Diese sind aufwändig und dauern viel zu lang. Was in der Praxis zählt, sind Kompetenzen. Diese können mit einfachen Feststellungsverfahren einfach und schnell anerkannt werden. Zusätzlich müssen wir gezielt junge Menschen in Drittländern außerhalb der EU ansprechen, um sie für eine Ausbildung on einem Pflege- bzw. pädagogischen Beruf in Deutschland zu gewinnen.

Inklusion weiter voranbringen

Menschen mit (schweren) Beeinträchtigungen sind oft sehr gut qualifiziert und hochmotivierte Arbeits- und Fachkräfte. Hier gibt es ein großes Potenzial, da bei diesen die Erwerbsquote mit 51,4 Prozent deutlich unter der der Gesamtbevölkerung mit 79,3 Prozent liegt. Wir müssen endlich mehr von ihnen in den ersten Arbeitsmarkt bringen. Dazu muss es Unternehmen leichter gemacht werden, Menschen mit Einschränkungen zu beschäftigen. Außerdem brauchen wir in Deutschland ein Bewusstsein dafür, dass Inklusion eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.
Rund
7,9 Mio.
Menschen mit schwerer Behinderung leben in Deutschland. Das sind 9,3 %.
50,1%
der Schwerbehinderten sind Männer, 49,9 % sind Frauen.
3,2%
aller Behinderungen ist angeboren.
1,3%
sind wegen Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten behindert.

Es kann jeden treffen

Wussten Sie, dass über 90 Prozent aller Behinderungen durch Krankheiten entstehen? Das Risiko für Schwerbehinderungen steigt mit dem Alter, kommt aber in jedem Alter vor. Das betrifft 7,9 Millionen Menschen in Deutschland. Es ist in unser aller Interesse, die Rahmenbedingungen zu verbessern, damit mehr Menschen mit Beeinträchtigungen erwerbstätig werden können. Hier einige Beispiele:
  • Einheitliche Ansprechstellen für Arbeitgeber ausbauen und stärken, um Arbeitgebern die Einstellung und Weiterbeschäftigung von Menschen mit Behinderung zu erleichtern.
  • Größere Unterstützung für Integrationsfachdienste.
  • Stärkere Förderung des Übergangs von Werkstätten für Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt.
  • Dies alles hilft, Teilzeitbeschäftigte von Betreuungs- und Pflegeaufgaben zu entlasten. Sie bekommen die Sicherheit, dass Ihre Kinder und Angehörigen gut versorgt werden und Sie die Möglichkeit haben, entweder mehr Stunden in Teilzeit oder in Vollzeit zu arbeiten.

Fazit

1 Tag für Deine Zukunft

  • verbessert die Vereinbarkeit von Leben, Familie und Beruf
  • erhöht das Arbeitszeitvolumen und stärkt die Wirtschaft
  • ist eine Investition in den Standort Deutschland. Von uns allen für uns alle.
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