Ohne die breite Anwendung von CO2-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung (CCU/S – Carbon Capture, Utilisation and Storage) kann ein Industrieland wie Bayern seine Klimaziele nicht erreichen.
Zukünftig prozessbedingte CO2-Emissionen unvermeidbar
Selbst bei vollständiger Umstellung auf eine CO2-neutrale Energieversorgung wird es prozessbedingte CO2-Emissionen geben, z. B. in der Zement- und Kalkindustrie, die auch zukünftig nicht vermieden werden können. Wir wollen diese Industrien am Standort halten und müssen dementsprechend Möglichkeiten der Speicherung und Weiterverwendung des abgeschiedenen CO2 schaffen.
Defossilisierung ohne Deindustrialisierung
Wir benötigen auf europäischer, nationaler und bayerischer Ebene einen klaren Fahrplan, der aufzeigt, wie wir eine Defossilisierung erreichen, ohne eine Deindustrialisierung zu riskieren. Wichtige Elemente sind der Aufbau einer Transportinfrastruktur, bedarfsgerechte Speicheroptionen und die Anpassung der regulatorischen Rahmenbedingungen sowie die Schaffung geeigneter finanzieller Anreize für die Weiterverwendung von Kohlenstoff.
Auf bayerischer Ebene ist dabei besonders wichtig, dass eine zügige Netzanbindung geplant und die Voraussetzungen für eine Zwischenspeicherung im Freistaat geschaffen werden. Details enthält unsere Studie Analyse CO2-Infrastrukturbedarf in Bayern von November 2024.