Mit unserem monatlichen Monitoring der deutschen Gasbilanz zeichnen wir ein detailliertes Bild über die aktuelle Versorgungslage in Deutschland mit Erdgas. Seit September 2022 fließt kein russisches Erdgas mehr über Pipelines nach Deutschland. Durch die Anstrengungen der letzten Monate wurden jedoch alternative Bezugsquellen erschlossen und die Substitution sowie Einsparung von Erdgas intensiviert. Die Gefahr einer erheblichen Erdgas-Unterversorgung ist derzeit deutlich geringer als noch im letzten Jahr erwartet.
Einsparbemühungen müssen wieder intensiviert werden
Insgesamt stellt sich das Lagebild wie folgt dar (Pfeil nach oben = Situation ist besser als im Vormonat, vice versa):
Die Gefahr einer erheblichen Unterversorgung ist deutlich geringer geworden, bleibt aber real. Die LNG-Lieferungen wurden ausgeweitet, die Gasexporte in Nachbarländer reduziert. Es zeigt sich zudem, dass deutliche Verbrauchsreduktionen sowohl von Industrie- und Gewerbebetrieben als auch von privaten Haushalten erzielt wurden. Zuletzt ließen sich jedoch keine verhaltensbedingten Einsparungen mehr erkennen. Ob es uns gelingt, einen Engpass mit drastischen Folgen für die Wirtschaft abzuwenden, hängt daher mit Blick auf den nächsten Winter davon ab, dass wir die Einsparbemühungen wieder intensivieren.