Im weltweiten Vergleich der Industriestandorte hat Bayern aktuell wieder den zweiten Patz erreicht, nachdem der Freistaat im Vorjahr einen Rang eingebüßt hatte. In fünf von sechs Teilbereichen liegt der Freistaat in den TOP 10. Deutschland liegt auf Rang acht.
Starke Industrie in Bayern
Knapp ein Viertel der gesamten Wertschöpfung des Freistaats wird in der Industrie erzielt. Nur wenige Länder weltweit haben eine höhere Industriedichte. Während viele Länder eine De-Industrialisierung erleben, ist das Gewicht des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern langfristig stabil geblieben und nur aktuell durch die Corona-Krise leicht gesunken. Bayern konnte auch seinen Anteil an der globalen Industrieproduktion mittelfristig weitgehend stabil halten , während die anderen Industrieländer zu Gunsten der Schwellenländer verloren haben.
Industrieller Spitzenstandort Bayern
Im Vergleich der industriellen Standortqualität von 45 Staaten belegt Bayern einen hervorragenden zweiten Rang. Deutschland insgesamt ist auf Platz acht ebenfalls sehr gut platziert. In fünf von sechs Teilbereichen liegt der Freistaat in den Top Ten. Die größten Pluspunkte des Freistaats sind
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ein starker Wertschöpfungsverbund, komplexe Produkte und ausgeprägte Unternehmenscluster sowie eine große Offenheit der Märkte,
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die Effizienz der Regierung, die Korruptionskontrolle und die Qualität in der Regulierung,
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die allgemeine Infrastruktur, eine leistungsfähige Logistik und die IKT-Infrastruktur,
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ein starkes Innovationsumfeld mit hohen FuE-Ausgaben der Wirtschaft und Industrie, umfangreichen Patentaktivitäten und einer hohen Produktivität.
Hohes Kostenniveau ist das Kernproblem
Problematisch ist einmal mehr das hohe Kostenniveau, hier liegt Bayern auf Rang 42 von 45. Verantwortlich sind hohe Steuern sowie Kraftstoff- und Energiekosten. Auch die Arbeitskosten sind sehr hoch, ihnen steht aber eine hohe Produktivität gegenüber. Die Zinskosten sind hingegen relativ niedrig
Aufholprozess unserer Wettbewerber
Trotz der besseren Platzierung ist der Standort-Indexwert Bayerns minimal zurückgegangen - zum zweiten Mal in Folge. Das bedeutet, dass der Freistaat relativ zum Durchschnitt aller untersuchten Staaten (=100) verliert. Vor allem die Schwellenländer holen spürbar auf. China ist bereits heute unser größter Konkurrent auf den Weltmärkten.