Am 23. Oktober 2024 hat unser hybrider Tarifkongress zur Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands mit Tarifverträgen im internationalen Vergleich stattgefunden.
Gastredner Professor Dr. Hüther, Direktor und Mitglied des Präsidiums des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), hat die Ergebnisse der von uns in Auftrag gegebenen Studie „Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands“ vorgestellt.
Unser Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt hat die daraus abzuleitenden Anforderungen an die Tarifpolitik aufgezeigt und verdeutlicht, dass entgegen anderslautender Behauptungen die Lohnkosten sehr wohl ein Standortfaktor sind.
„Seit rund zehn Jahren kennen die Kostenbelastungen in Deutschland nur noch eine Richtung – aufwärts. Dazu kommt die konjunkturelle und strukturelle Krise, die die Unternehmen zusätzlich unter enormen Druck setzt. Wirtschafts- und Tarifpolitik sind jetzt gleichermaßen gefordert. Die Möglichkeiten, die wir als Sozialpartner haben, müssen wir verantwortungsbewusst nutzen“, so Brossardt.
Die tariflichen Arbeitsbedingungen in anderen Ländern, sofern es bei den betrachteten Wettbewerbern überhaupt welche gibt, liegen unter dem Niveau der bayerischen M+E Industrie. Die Körperschaftsteuer liegt im Vergleich mit den anderen Staaten in Deutschland am höchsten, die Lohnstückkosten sind nach Frankreich die zweithöchsten und der Nachteil gegenüber den USA beim Strompreis verschärft sich immer weiter. Besorgniserregend ist auch das schlechte Abschneiden Deutschlands in den Bereichen Glasfaserversorgung und Bildung.
Bei den Transformations-Trends Digitalisierung, Dekarbonisierung, Demografischer Wandel und De-Globalisierung ist Deutschland übermäßig betroffen und hat außer bei der Dekarbonisierung noch viel zu wenige der verfügbaren Handlungsoptionen genutzt. Auch muss die Flexibilisierung der Arbeitszeit dringend angegangen werden. Zudem muss Deutschland hartnäckig für den freien Warenhandel kämpfen und sich der De-Globalisierung entgegenstellen.