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Themen und Services/Konjunktur/Bayern + Deutschland

Letzte Aktualisierung: 14. Juli 2023

Umfrage

M+E Konjunkturumfrage Bayern – Sommer 2023

 Volker Leinweber
Volker Leinweber
Geschäftsführer, Leiter der Abteilung Volks- und Außenwirtschaft
Telefon +49 (0)89-551 78-133 +mobil+ +49 (0)173-573 89 25
M+E Konjunkturumfrage Bayern – Sommer 2023

Die Konjunktur in der bayerischen M+E Industrie ist weiter schwach. Es ist keine Dynamik zu sehen, die Erwartungen der Unternehmen sind per Saldo negativ, Produktions-, Investitions- und Beschäftigungspläne sind gesunken. Da ist das Ergebnis unserer aktuellen Konjunkturumfrage, an der sich 196 bayme vbm Mitgliedsunternehmen mit insgesamt 223.100 Beschäftigten beteiligt haben.

Geschäftslage und -erwartungen

Die Geschäftslage wird insgesamt gut bewertet, aber weniger positiv als vor einem halben Jahr. Das aktuelle Inlandsgeschäft wird von 49 Prozent der Unternehmen als gut bewertet, 14 Prozent kommen zu einer negativen Einschätzung. Mit dem Export sind 54 Prozent der Betriebe zufrieden, acht Prozent kommen zu einem negativen Urteil.

Die Erwartungen der Unternehmen für das zweite Halbjahr 2023 liegen im negativen Bereich. Im Inlandsgeschäft hoffen knapp elf Prozent der Betriebe auf eine Verbesserung, doppelt so viele erwarten eine Verschlechterung. Die Exporterwartungen fallen ähnlich aus. Hier hoffen 14 Prozent der Unternehmen auf eine Verbesserung, mehr als 18 Prozent befürchten eine Eintrübung.

Produktions- und Investitionspläne

Die Produktionspläne der Unternehmen sind im Vergleich zur Dezember-Umfrage gesunken, sowohl im Inland als auch an den Auslandsstandorten. Sie bleiben aber per Saldo positiv.

Beim Materialmangel zeigt sich eine langsame Entspannung, trotzdem bleibt die Situation problematisch. Bei fast 17 Prozent der Unternehmen wird die Produktion durch den Materialmangel stark beeinträchtigt, im Sommer lag dieser Anteil noch bei fast 30 Prozent. 31 Prozent spüren eine mittelmäßige und weitere 31 Prozent eine leichte Beeinträchtigung. Gleichzeitig gehen die Auftragseingänge zurück und ein Teil der bestehenden Aufträge wird verschoben, gekürzt oder komplett storniert.

Die Investitionspläne für das Inland sind leicht in den negativen Bereich gesunken. Zudem entfallen nur noch 21 auf Erweiterungsinvestitionen. An den Auslandsstandorten sind die Investitionspläne hingegen gestiegen, sodass sich eine Schere zwischen Auslands- und Inlandsinvestitionen auftut.

Beschäftigungspläne

Die Beschäftigungspläne der M+E Unternehmen in Bayern sind ebenfalls gesunken, bleiben aber klar positiv. Wie im Dezember plant ein knappes Drittel der Firmen, zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. Der Anteil der Betriebe, die befürchten, Stellen abbauen zu müssen, hat sich mehr als verdoppelt auf 18 Prozent.

Auch wenn die Beschäftigungspläne etwas gesunken sind, der Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel bleibt eine große Herausforderung für viele Unternehmen. Insgesamt sehen über 80 Prozent der Unternehmen ihre Produktions- und Geschäftstätigkeit durch fehlende Arbeitskräfte beeinträchtigt, 33,7 Prozent davon in „erheblichem“ Maße.

Verschlechterte Standortbedingungen

Insgesamt sagen fast 70 Prozent der befragten M+E Unternehmen, dass sich die Standortfaktoren im Inland im Verlauf der letzten 24 Monate verschlechtert haben. Verantwortlich für die Verschlechterung sind vor allem die Energiekosten, die Arbeitskosten, die steigende Bürokratie und der Fachkräftemangel.

Die verschlechterten Rahmenbedingungen sind ein Risiko für den Industriestandort Bayern. Gut 17 Prozent der Betriebe, die eine Verschlechterung der Standortbedingungen sehen, haben in den letzten zwölf Monaten bereits Teile der Wertschöpfung ins Ausland verlagert, 36 Prozent planen dies. Vor allem aber wirken sich die verschlechterten Standortbedingungen negativ auf die inländische Investitionstätigkeit aus, das sagten 58 Prozent der M+E Betriebe.

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