Letzte Aktualisierung: 09. September 2024
Report
M+E Konjunkturreport 03/2024
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Bayerische M+E Industrie rutscht in die Rezession
Eine schwache gesamtwirtschaftliche Nachfrage, eine geringe Investitionsneigung, hohe Energie- und Zinskosten, geopolitische Spannungen sowie eine unstete und unambitionierte Wirtschafts- und Finanzpolitik auf Bundesebene: Die bayerische M+E Industrie ächzt unter einer Vielzahl von Belastungen. Die Produktion geht ebenso wie die Kapazitätsauslastung immer weiter zurück. In der Folge müssen mehr und mehr Betriebe entweder Beschäftigte in Kurzarbeit schicken, sich von Beschäftigten trennen oder sogar ganz aufgeben.
Abwärtstrend dürfte sich fortsetzen
Besserung ist zudem nicht in Sicht, da sich die Auftragseingänge der bayerischen M+E Industrie weiter schwach entwickeln. Zwar stiegen diese im zweiten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal um 4,4 Prozent. Im ersten Quartal 2024 waren sie jedoch noch um 11,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal abgesackt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal lagen die Auftragseingänge im zweiten Quartal deshalb weiterhin niedriger, und zwar um 4,8 Prozent. Die Abwärtsdynamik bei Produktion und Auftragseingängen macht sich auch in der Kapazitätsauslastung bemerkbar. Im dritten Quartal 2024 sank die durchschnittliche Kapazitätsauslastung in den bayerischen M+E Betrieben das siebte Quartal in Folge auf nur noch 78,0 Prozent. Das ist – abgesehen vom Corona-Einbruch – der niedrigste Stand seit 14 Jahren.
Schwache Konjunktur belastet den Arbeitsmarkt
Die Zahl der Beschäftigten in der bayerischen M+E Industrie ist im zweiten Quartal 2024 das erste Mal seit über drei Jahren im Vorquartalsvergleich zurückgegangen auf durchschnittlich 870.600. Insgesamt gingen seit Jahresanfang damit rund 2.400 Arbeitsplätze verloren. Der Abwärtstrend dürfte sich zudem fortsetzen. So verharren die Beschäftigungspläne der bayerischen M+E Betriebe seit mittlerweile über einem Jahr fast durchgängig im negativen Bereich.
Stimmung in den Betrieben bleibt schlecht
Die Stimmung unter den bayerischen M+E Unternehmen bleibt schlecht. So lag der ifo-Geschäftsklimaindex für die bayerische M+E Industrie im Juli 2024 mit -29,8 Prozentpunkten den 14. Monat in Folge im negativen Bereich. Hauptursache für den Pessimismus der Unternehmen ist die schwache Auftragslage. Nicht nur die amtliche Statistik signalisiert im Trend rückläufige Aufträge für die Unternehmen. Auch die Betriebe selbst bewerten die Auftragslage immer schlechter. So berichteten im Juli zwei von drei Betrieben der bayerischen M+E Industrie von Produktionsbehinderungen durch fehlende Aufträge. Damit wurde sogar der letzte Höchststand aus dem Krisenjahr 2020 übertroffen.
Detaillierte Informationen über die wirtschaftliche Lage der bayerischen M+E Industrie finden Sie in der aktuellen Ausgabe des M+E Konjunkturreports.