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Themen und Services/Konjunktur/Bayern + Deutschland

Letzte Aktualisierung: 25. September 2025

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Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2025 der Wirtschaftsforschungsinstitute

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Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft die konjunkturelle Talsohle erreicht hat. Angesichts anhaltender struktureller Schwächen erwarten sie aber keine breit angelegte Erholung. Dank der expansiven Finanzpolitik mit den beiden Sondervermögen erhält die Konjunktur in den kommenden zwei Jahren spürbare Impulse. Um die Wachstumsperspektiven dauerhaft zu verbessern, sind jedoch grundlegende standortstärkende Reformen notwendig.

Weltwirtschaft

Die Weltwirtschaft ist in der ersten Jahreshälfte 2025 in einem ähnlichen Tempo gewachsen, wie im zweiten Halbjahr 2024. Angesichts der Zollpolitik der US-Regierung zeigt sich die globale Konjunktur damit insgesamt überraschend robust. Verantwortlich für das stabile Wachstum waren jedoch vor allem Vorzieh- und Umlenkungseffekte. Diese dürften sich in der zweiten Jahreshälfte abschwächen. Vermehrt werden sich dann die negativen Auswirkungen der US-Zollpolitik – in Form eines rückläufigen Welthandels und einer erhöhten wirtschaftspolitischen Unsicherheit – zeigen. In der Folge wird sich die globale Konjunktur merklich abkühlen. Die stärksten Auswirkungen werden 2026 erwartet. In diesem Jahr soll der Welthandel nur noch um 0,5 Prozent wachsen, nach 2,8 Prozent im Jahr 2025.

Deutschland

Nach zwei Rezessionsjahren hat die deutsche Wirtschaft mit der Stagnation im ersten Halbjahr 2025 nach Einschätzung der Forschungsinstitute die konjunkturelle Talsohle erreicht. Für das dritte und vierte Quartal rechnen die Institute mit einem BIP-Anstieg von jeweils 0,2 Prozent. Damit ergibt sich auch im Jahresdurchschnitt eine Zunahme des BIP gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozent. Erst im kommenden Jahr wird das BIP stärker um 1,3 Prozent zulegen, für 2027 erwarten die Institute ein Plus von 1,4 Prozent. Die wesentlichen Impulse kommen von der expansiven Finanzpolitik. Abgesehen davon wirken die unsicheren wirtschaftspolitischen und außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin belastend und konjunkturdämpfend.

Wirtschaftspolitik

Die Forschungsinstitute sehen Deutschland wirtschaftspolitisch an einem Wendepunkt. Die demografische Entwicklung, der Strukturwandel in der Industrie, eine stagnierende Produktivität sowie ein verändertes außenwirtschaftliches Umfeld stellen die Wirtschaft vor enorme Herausforderungen. Hinzu kommen staatliche Schwächen: Die Unternehmen sehen sich mit einer „regulatorischen Komplexität“ konfrontiert, der Energiewende fehlt es an „strategischer Kohärenz“, Bildung und Innovation werden vernachlässigt.

Die Institute fordern eine Rückbesinnung auf die Grundprinzipien der Sozialen Marktwirtschaft. Kern ist der Wettbewerb mit einem funktionierenden Preismechanismus. Der Staat hat „dort (und nur dort)“ einzugreifen, wo es zu Marktversagen kommt.

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