Die bayerische Wirtschaft

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Themen und Services/Konjunktur/Bayern + Deutschland

Letzte Aktualisierung: 27. September 2024

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Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2024 der Wirtschaftsforschungsinstitute

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In ihrer aktuellen Gemeinschaftsdiagnose prognostizieren die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute für die deutsche Wirtschaft einen erneuten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im laufenden Jahr. Für 2025 hoffen sie auf eine leichte Erholung, allerdings haben sie die Prognose im Vergleich zur Frühjahrsdiagnose um 0,5 Prozentpunkte reduziert. Die Institute sehen nicht nur eine aktuelle Konjunkturschwäche, die Wachstumsaussichten der deutschen Wirtschaft sind wegen struktureller Probleme auch mittelfristig deutlich gedämpft.

Weltwirtschaft

Die Weltwirtschaft wächst insgesamt langsamer als vor der Corona-Pandemie, wobei sich die Unterschiede zwischen den Regionen zuletzt verringerten. Haupttriebkraft der wirtschaftlichen Expansion ist vor allem der Dienstleistungssektor. Die Institute erwarten, dass die weltwirtschaftliche Dynamik weiter nur moderat ist, rezessive Tendenzen sehen sie aber nicht. Angesichts relativ robuster Arbeitsmärkte und einer sich langsam zurückbildenden Inflation wird der private Konsum die entscheidende Konjunkturstütze sein. Die globale gesamtwirtschaftliche Produktion wird der Prognose zufolge in diesem Jahr um 2,7 Prozent zunehmen, im kommenden Jahr um 2,5 Prozent.

Deutschland

Die deutsche Wirtschaft befindet sich nach Einschätzung der Forschungsinstitute in einer „ausgeprägten Schwächephase“, die nicht nur konjunkturelle Ursachen hat, sondern auch strukturell bedingt ist. Die Dekarbonisierung, der demografische Wandel sowie der Wettbewerb mit China erfordern einen strukturellen Anpassungsbedarf, der auch die langfristigen Wachstumsaussichten Deutschlands dämpft.

Die Exporte enwickeln sich schwach und können nicht mit dem Welthandel mithalten. Ausrüstungs- und Bauinvestitionen zeigen weiter nach unten. Der private Konsum stützt die Konjunktur, kann sie aber nicht wirklich beleben. Somit bleibt die konjunkturelle Dynamik sehr schwach. Im Jahresdurchschnitt 2024 erwarten die Institute einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent. Für 2025 sehen sie eine "schmalspurige Erholung" mit einem Wachstum von 0,8 Prozent im Jahresdurchschnitt.

Wirtschaftspolitik

Die Forschungsinstitute stellen klar, dass die derzeitige Wachstumsschwäche ein deutschlandspezifisches Problem ist. Der Wirtschaftspolitik in Deutschland stellen die Institute ein denkbar schlechtes Zeugnis aus. So sei die „Wirtschaftspolitik bislang eher Teil des Problems als Teil der Lösung". Von der Wachstumsinitiative der Bundesregierung werde nur ein geringer Impuls ausgehen. Um die Produktivität zu steigern, müssten vor allem Produktionshemmnisse in Form von Bürokratie und Regulierung abgebaut werden sowie in Bildung und Forschung investiert werden. Es gelte, die Rahmenbedingungen für das Wirtschaften in Deutschland insgesamt zu verbessern.

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