Die bayerische Wirtschaft

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Letzte Aktualisierung: 29. September 2023

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Gemeinschaftsdiagnose der Wirtschaftsforschungsinstitute – Herbst 2023

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In ihrer aktuellen Gemeinschaftsdiagnose mit dem Titel Kaufkraft kehrt zurück - Politische Unsicherheit hoch prognostizieren die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute einen bis zum Jahresende anhaltenden Abschwung in Deutschland. Dank der langsam zurückkehrenden Kaufkraft wird die deutsche Wirtschaft der Prognose zufolge im kommenden Jahr wieder auf einen moderaten Wachstumspfad zurückkehren. Die Weltwirtschaft hingegen wächst bereits im laufenden Jahr, allerdings nur verhalten.

Weltwirtschaftliche Entwicklung

Die Weltwirtschaft hat im Sommer 2023 an Schwung verloren. Gebremst wird die globale Konjunktur von einer schwachen Industrieproduktion, vor allem in Europa. Die deutlich gestiegenen Zinsen dämpfen die Investitionen, insbesondere im Wohnungsbau. Das hohe Zinsniveau und die schwache Industriekonjunktur werden die Weltwirtschaft noch weiter belasten und für die Wintermonate weiterhin nur eine schwache Konjunkturdynamik ermöglichen. Im kommenden Jahr könnte sich diese etwas beleben, da eine nachlassende Inflation verbunden mit merklichen Lohnsteigerungen den Konsum beleben sollten. Zudem wird erwartet, dass die Notenbanken im Verlauf des kommenden Jahres die Leitzinsen wieder senken werden. Im Jahresdurchschnitt 2023 rechnen die Institute mit einem Plus der globalen Produktion um 2,5 Prozent, was vor allem dem guten Jahresbeginn zu verdanken ist. Im Durchschnitt des kommenden Jahres soll das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) dann um 2,3 Prozent wachsen.

Wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland

Die deutsche Wirtschaft befindet sich seit über einem Jahr im Abschwung. Der sprunghafte Anstieg der Energiepreise hat vor allem in energieintensiven Industrien zu einem teilweisen Wegbrechen der Produktion geführt. Der private Konsum wird durch die hohe Inflation gedämpft und der Anstieg der Zinsen hat vor allem die Bauwirtschaft in Mitleidenschaft gezogen. Die Institute erwähnen explizit, dass auch die Bundesregierung zur schwachen Konjunktur beiträgt. Ihre Politik verunsichere Haushalte und Unternehmen und erschwere ökonomische Planungen.

Die Forschungsinstitute erwarten, dass das BIP im dritten Quartal 2023 nochmals spürbar um 0,4 Prozent gesunken ist. Erst ab dem Schlussquartal 2023 gehen sie wieder von moderat positiven Wachstumsraten aus. Für das Gesamtjahr 2023 prognostizieren die Institute einen Rückgang des BIP gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozent. Für 2024 erwarten sie ein Plus von 1,3 Prozent, für 2025 ein Wachstum von 1,5 Prozent.

Arbeitsmarktentwicklung

Die schwache Konjunktur ist inzwischen auch auf dem Arbeitsmarkt angekommen. Die Arbeitslosigkeit steigt seit Jahresanfang moderat an. Im Jahresdurchschnitt 2023 erwarten die Institute eine Zunahme der Zahl der Arbeitslosen um 174.000 auf 2,592 Millionen. Im kommenden Jahr dürfte die Zahl angesichts der konjunkturellen Erholung leicht auf 5,282 Millionen sinken. Die Beschäftigung hingegen wird vor dem Hintergrund des Arbeitskräfte- und Fachkräftemangels weiter steigen. Gleichwohl wird sich der Beschäftigungsaufbau verlangsamen und im Prognosezeitraum zum Stillstand kommen. Dies hat jedoch demografische Ursachen. Das Erwerbspersonenpotenzial wird im kommenden Jahr seinen Zenit erreichen. Die Institute erwarten eine Zunahme der Erwerbstätigenzahl um 314.000 im Jahr 2023 und um weitere 129.000 im Jahr 2024 auf dann 46,036 Millionen.

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Gemeinschaftsdiagnose der Wirtschaftsforschungsinstitute - Herbst 2023

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