Die europäische Integration, die gegenseitigen Abhängigkeiten der Volkswirtschaften sowie die besondere Rolle Deutschlands waren Thema der OnlineVeranstaltung am 25. Mai 2022.
Jedes Land profitiert von der Stärke des anderen
In einem integrierten Wirtschaftsraum wie der Europäischen Union profitieren die Länder von den wirtschaftlichen Erfolgen ihrer Partner. Dies belegt eindrucksvoll eine von der Prognos AG erstellte vbw Studie , die bei der Veranstaltung vorgestellt wurde. Deshalb ist es wichtig, dass jedes Mitgliedsland stetig seine Wettbewerbsfähigkeit verbessert, um so auch die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu stärken.
Besondere Bedeutung Deutschlands
Deutschland als größte und besonders intensiv verflochtene Volkswirtschaft innerhalb der EU kommt hierbei eine besondere Rolle zu. Laut Studie sorgt die Importnachfrage Deutschlands in den anderen EU-Staaten für eine Wertschöpfung von 290 Milliarden Euro und sicher damit in diesen Ländern 4,7 Millionen Arbeitsplätze. Dr. Christof Prechtl, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der vbw, bezeichnete Deutschland als das Herz der europäischen Wirtschaft. Deshalb ist für ihn klar: „Weil wir gerade jetzt ein starkes Europa brauchen, muss Deutschland ökonomisch erfolgreich bleiben.“
Weniger Regulierung für mehr Wettbewerbsfähigkeit
Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der EU und seiner Mitgliedsstaaten ist vor allem weniger Bürokratie erforderlich. Eine stärkere europäische Integration ist notwendig, weil die zahlreichen Herausforderungen gemeinsam besser bewältigt werden können. Tiefere Integration darf aber nicht einfach nur mehr Regulierung bedeuten, sondern Vereinheitlichung dort, wo sie Prozesse beschleunigt und vereinfacht.
Vortragende und Podiumsteilnehmer*innen
- Dr. Michael Böhmer, Partner und Chief Economist Corporate Solutions, Prognos AG, München
- Ismail Ertug MdEP, S&D, Deutschland
- Dr. Reinhard Felke, Direktor für Politik, Strategie und Kommunikation, GD für Wirtschaft und Finanzen, Europäische Kommission, Brüssel
- Dr. Christof Prechtl, stv. Hauptgeschäftsführer, vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., München
- Roland Weigert MdL, Staatssekretär, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, München
- Dr. Angelika Winzig MdEP, EVP, Österreich
Moderation: Christian Nitsche, Chefredakteur, Bayerischer Rundfunk