Klare Regeln für freiwillige Kohlenstoffmärkte sind unabdingbar
Deutschland möchte bis 2045 und die EU bis 2050 klimaneutral werden. Alle Unternehmen sind aufgefordert, die politische Zielvorgabe auf betrieblicher Ebene umzusetzen. Der Weg zu Netto-Null-Emissionen stellt für alle Wirtschaftszweige eine enorme Transformationsaufgabe dar: Bei praktisch jeder wirtschaftlichen Aktivität entstehen Treibhausgasemissionen – sei es bei Produktionsprozessen, beim Betrieb von Bürogebäuden, Servern oder Rechenzentren oder durch Dienstreisen der Mitarbeiter.
Diese Emissionen gilt es weitestgehend zu vermeiden und mithilfe von Effizienzmaßnahmen und Schlüsseltechnologien zu verringern. Bis dato war es in vielen Unternehmen Usus, verbleibende schwer oder nicht vermeidbare Emissionen durch Kompensationsmaßnahmen bilanziell auszugleichen. Diese klassische Form der Treibhausgaskompensation ist aktuell jedoch mit Vorsicht zu genießen. Regularien wie die Richtlinie zur Stärkung der Verbraucher für den ökologischen Wandel verschärfen die Anforderungen erheblich. Der neue Standard für den internationalen Marktmechanismus hat das Potenzial, einen robusten und klaren Rahmen für freiwillige Kohlenstoffmärkte zu schaffen, muss aber erst noch in die konkrete Anwendung überführt werden.
Generell sollte bei der Auswahl der Projekte und der Kommunikation über das eigene Klimaengagement eine Vielzahl von Aspekten beachtet werden. Besonders wichtig ist, dass ein Fokus auf qualitativ hochwertige und glaubwürdige Klimaschutzprojekte gelegt und Doppelzählungen von Emissionsminderungsmaßnahmen wirksam ausgeschlossen werden. Andernfalls drohen Unternehmen Reputationsschäden.
Investieren Unternehmen in Klimaschutzprojekte, die eine nachhaltige Entwicklung im Zielland fördern, dann leisten sie einen wichtigen Beitrag zum globalen Klimaschutz. In unserem Leitfaden zeigen wir, was dabei berücksichtigt werden sollte, damit die Unternehmen auch die verdiente Anerkennung für ihr Engagement ernten.