Letzte Aktualisierung: 10. November 2025
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Start der UN-Klimakonferenz in Belém
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Am 10. November 2025 startet die 30. UN-Klimakonferenz (COP30) in Belém, Brasilien. Sie findet unter dem Motto „Klimaschutzmaßnahmen fördern, die bei Menschen ansetzen und bei ihnen enden“ statt. Im Fokus steht eine Stärkung des Multilateralismus und der internationalen Kooperation im Klimaschutz. Über die Ergebnisse und Auswirkungen der Klimakonferenz diskutieren wir auf unserem Kongress "Deutschland hat Zukunft – Klimapolitik nach Belém" am 26. Januar 2026.
Jüngste Klimaereignisse wie Hurrikan Melissa zeigen, dass die Auswirkungen des Klimawandels weltweit spürbar sind . Technologie- und Wissenstransfer aus Bayern und Deutschland können helfen, diese Folgen abzumildern und neue Märkte zu erschließen. Dazu müssen alle großen Emittenten einen angemessenen Klimabeitrag leisten und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft gesichert bleiben.
Nationale Klimabeiträge
Zu den Kernzielen des Gipfels zählt erneut, die Staaten auf Kurs zum 1,5-Grad-Ziel zu bringen. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass mit den derzeitigen Klimabemühungen eine Erwärmung zwischen 2,5 und 3 Grad-Celsius droht. Alle Vertragsstaaten sind aufgerufen, neue, ambitioniertere Klimabeiträge („Nationally Determined Contributions“, NDCs) vorzulegen. Kurz vor Beginn der Cop30 liegen erst 79 von 195 erwarteten Beiträgen vor. Besonders entscheidend wird sein, welches Ambitionsniveau die großen Emittenten für die Zeit nach 2030 setzen. Dazu gehören China, die USA, Indien, die EU, Russland und Indonesien.
Die EU hat kurz vor Konferenzbeginn ihre Führungsrolle beim Klimaschutz bekräftigt. Das am 5. November 2025 verabschiedete Klimaziel sieht eine Treibhausgasreduktion um 90 Prozent bis 2040 gegenüber 1990 vor. Zudem verpflichtet sich die EU im neuen NDC, die Emissionen bis 2035 um 66,25 bis 72,5 Prozent zu senken.
Während die USA erneut aus dem Pariser Abkommen ausgetreten sind, kündigte China eine Reduktion seiner Emissionen bis 2035 um sieben bis zehn Prozent gegenüber dem (bisher nicht präzisierten) Höchststand an.
Globale Klimafinanzierung als zentrales Thema
Ein weiterer Schwerpunkt der COP30 ist die Baku-to-Belém-Roadmap zur Mobilisierung von 1,3 Billionen US-Dollar für die internationale Klimafinanzierung . Dazu sollen öffentliche und private Mittel aktiviert werden, unter anderem durch Partnerschaften zwischen Staat und Wirtschaft.
Energiewende und Dekarbonisierung der Industrie
Die globale Energiewende muss unter den Gesichtspunkten von Energiesicherheit und Wettbewerbsfähigkeit vorangetrieben werden. Der Ausstieg aus fossilen Energien und der Ausbau von Energiespeicherkapazitäten werden zentrale Themen der Verhandlungen sein.
Klimaschutz und Biodiversität
Der Schutz der Wälder soll ebenso im Vordergrund stehen. Gastgeberland Brasilien will das Finanzierungsinstrument „Tropical Forest Forever Facility“ (TFFF) vorstellen, das weltweit Mittel für den Waldschutz mobilisieren soll.
Anpassung an den Klimawandel
Neben dem Klimaschutz bleibt auch die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ein zentrales Handlungsfeld. Geplant ist, die Umsetzung der globalen Anpassungsziele zu konkretisieren und einheitliche Indikatoren zu erarbeiten.
Welche Rolle die aktuellen internationalen Entwicklungen für die Transformation und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft spielen, diskutieren wir bei unserem DhZ "Klimapolitik nach Belém" am 26. Januar 2026.