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Themen und Services/Energie + Klima/Klima

Letzte Aktualisierung: 22. November 2022

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Ergebnisse der UN-Klimakonferenz in Sharm El Sheikh

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Der Weltklimagipfel in Sharm El Sheikh endete mit einem Minimalkompromiss und nur wenigen konkreten Fortschritten. Dies ist vor allem der derzeitigen geopolitischen Lage und der daraus resultierenden Energiekrise geschuldet.

Ambitionslevel der nationalen Klimabeiträge

In der Abschlusserklärung bekennen sich die Staaten weiter zum 1,5-Grad-Ziel. Alle Staaten werden erneut aufgefordert, schrittweise aus der Kohle auszusteigen. Ein Ausstieg aus Öl und Gas wurde nicht in den Abschlusstext aufgenommen, dafür jedoch erstmals ein Aufruf zur Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien. Letztes Jahr wurden alle Staaten aufgefordert, ihre Klimabeiträge für das Jahr 2030 zu verbessern. Bis zum Ende der diesjährigen Klimakonferenz hatten jedoch nur 34 von insgesamt 194 Vertragsparteien neue oder aktualisierte NDCs eingereicht.

Frans Timmermans, Vizepräsident der EU-Kommission, gab in Sharm El Sheikh bekannt, dass mit den bisher beschlossenen Teilen des Fit-for-55-Pakets eine Emissionsminderung von mindestens 57 Prozent gegenüber 1990 erreicht werden könne. Er kündigte eine entsprechende Aktualisierung der europäischen Klimabeiträge an, sobald die Verhandlungen der ausstehenden Teile des Fit-for-55-Pakets abgeschlossen sind.

Operationalisierung des Marktmechanismus steht aus

Artikel 6 des Weltklimavertrages sieht unter anderem einen internationalen Marktmechanismus vor. Dieser soll ermöglichen, dass Staaten Emissionsminderungen, die in einem anderen Land realisiert werden, in ihrem eigenen Klimaziel berücksichtigen dürfen. In Sharm El Sheikh wurden allerdings nur wenige Fortschritte bei der Operationalisierung des Mechanismus erzielt.

Der Standard ist auch für die Wirtschaft von großer Bedeutung: Die unter dem Mechanismus generierten Zertifikate sollen auf dem freiwilligen Markt für die Treibhausgaskompensation gehandelt werden können. Unternehmen können diese erwerben und nutzen, um schwer oder unvermeidbare Emissionen auszugleichen.

Fortschritte beim Umgang mit klimabedingten Schäden und Verlusten

Die Staatengemeinschaft einigte sich zudem auf die Schaffung eines Fonds für Verlust und Schaden. Dieser soll besonders vulnerablen und schwer betroffenen Entwicklungsländern Gelder zur Bewältigung von klimawandelbedingten Schäden und Verlusten bereitstellen. Welche Staaten in den Fonds einzahlen sollen und wie viele Gelder der Fonds bereitstellen soll, soll im nächsten Jahr beschlossen werden.

Neue Beiträge für die Klimafinanzierung

Ab 2020 sollen jährlich 100 Milliarden US-Dollar für Klimaschutz und Klimaanpassung mobilisiert werden. Nach dem jüngsten Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wurden in 2020 nur rund 83,3 Milliarden US-Dollar bereitgestellt (= Lücke von rund 17 Milliarden US-Dollar). Das 100 Milliarden US-Dollar-Ziel wird voraussichtlich erst 2023 erreicht.

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