Schottland kann ein wichtiges Partnerland für Bayern beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft sein. Schätzungen zufolge befinden sich etwa 25 Prozent des gesamten europäischen Windkraftpotenzials rund um die schottischen Küsten. Hinzu kommen weitere Möglichkeiten für Wind an Land und im Bereich von Wellen- und Gezeitenkraftwerken. Es gibt bereits zahlreiche Pilot- und Demonstrationsanlagen. Nun setzt Schottland auf eine Skalierung im industriellen Maßstab.
Beachtliche Ausbaupläne im Bereich Wasserstoff
Aktuell deckt die Region bereits nahezu ihren gesamten Strombedarf aus regenerativen Energien. Mit dem weiteren Ausbau strebt Schottland in erster Linie die Erzeugung von Wasserstoff an, überwiegend für den Export. Im Laufe der nächsten zehn Jahre sind EE-Vorhaben mit einer installierten Leistung von 40 GW geplant. Damit können große Mengen grüner Wasserstoff erzeugt und etwa ab Ende der 20er Jahre exportiert werden. Mit entsprechenden Abnehmern/Investoren wäre voraussichtlich eine Beschleunigung möglich. Auch blauer Wasserstoff (aus Erdgas mit Speicherung von CO2) und die Ammoniak-Produktion sind aus Sicht von Schottland wichtige Geschäftsfelder.
Kooperation liegt im beiderseitigen Interesse
Eine Delegationsreise des Bayerischen Wirtschaftsministeriums nach Glasgow und Aberdeen hat unterstrichen, dass der Wille zur Zusammenarbeit groß ist. Während Schottland in der Wasserstoffwirtschaft eine tragfähige Anschlusslösung für die bisherigen Zugpferde im Bereich fossiler Energien sieht, benötigt die bayerische Industrie in den nächsten Jahren und Jahrzehnten größere Mengen des nachhaltigen Energieträgers . Für den Transport nach Bayern kommt dabei insbesondere der Seeweg in Betracht, beispielsweise in Form von LOHC.
Energie- und Technologiepartnerschaften
Für bayerische Unternehmen können sich bei der Realisierung entsprechender Vorhaben erhebliche Geschäftschancen ergeben, wenn sie ihre Kompetenz bei Bau und Betrieb von Anlagen und Infrastruktur sowie der Weiterentwicklung von Wasserstofftechnologien einbringen. Einen ersten Eindruck von möglichen Projekten und Partnern vermitteln die als Download verfügbaren Präsentationen der Gesprächspartner auf der Delegationsreise.