Im Auftrag der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft hat Prognos erneut eine Strompreisprognose bis zum Jahr 2045 erstellt.
Die Studie zeigt, dass der Großhandelsstrompreis stark von den Entwicklungen der Gaspreise abhängig. Ein Absinken der Strompreise ist in einem ersten Schritt mit einer Entspannung an den Gasmärkten und in einem zweiten Schritt mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien ab Ende der 20er Jahre zu erwarten. Dennoch werden die durchschnittlichen Strompreise in den nächsten Jahren deutlicher höher liegen als noch 2019 / 2020.
Im Vergleich zur Prognose des letzten Jahres liegen die Preise der kurzen Frist deutlich tiefer. Der Grund ist insbesondere auf stark gefallene Gaspreise zurückzuführen. Bis 2030 und darüber liegen die Strompreise allerdings nur geringfügig unter der Prognose des letzten Jahres, da der mittelfristige Gaspreisrückgang bereits in der letzten Prognose antizipiert wurde
Großer Einfluss der Erdgaspreise
Der Prognose wurden drei Szenarien hinsichtlich der Versorgung mit Erdgas zugrunde gelegt. Im mittleren Strompreispfad (realistisches Szenario) fallen die Preise bis 2030 auf 86 €/MWh und sinken bis 2045 weiter auf etwa 73 €/MWh.
Aufgrund der großen Bandbreite möglicher Gaspreisentwicklungen bis Mitte der zwanziger Jahre ist die Entwicklung der Strompreise allerdings mit einem hohen Maß an Unsicherheit behaftet.
Volatilität der Strompreise steigt
Die Volatilität der Strompreise steigt auch unabhängig vom Gaspreisniveau durch den steigenden Anteil erneuerbarer Energien an. Durch schwankende Gaspreise wird die Volatilität auf den Strommärkten noch verstärkt. Flexible Stromverbraucher, deren Last vorwiegend in Zeiten hoher erneuerbarer Erzeugung fällt, können dadurch geringere Strompreise als die Durchschnittsstrompreise realisieren. Dies erfordert jedoch auch eine verstärkte Digitalisierung des Energiesystems.