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Letzte Aktualisierung: 19. Oktober 2023

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IQB-Ländervergleich: Bildungstrend 2022

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 Michael Lindemann
Michael Lindemann
Vorschule, Schule, Projekte und Aktionsrat Bildung
Telefon +49 (0) 89-551 78-216 +mobil+ +49 (0) 173-349 18 32

Mit dem Bildungstrend 2022 überprüft das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) für die Kultusministerkonferenz (KMK), inwiefern am Ende der 9. Jahrgangsstufe die KMK-Bildungsstandards in den Fächern Deutsch und Englisch für den Ersten Schulabschluss (ESA = Hauptschulabschluss) und für den Mittleren Schulabschluss (MSA = Realschulabschluss) erreicht wurden.

Zentrale Ergebnisse der Studie

Der Bildungstrend 2022 zeigt bundesweit gegenüber 2015 einen deutlichen Leistungsrückgang in Deutsch und eine Leistungssteigerung in Englisch.

  • In Deutsch bleiben 15 Prozent der Schüler*innen in der 9. Klasse unter den Mindeststandards für den ESA im Lesen, 18 Prozent im Zuhören und acht Prozent in Orthografie. Dies sind sechs Prozent mehr als im Vergleichsjahr 2015 im Lesen, zehn Prozent mehr im Zuhören und vier Prozent mehr in Orthografie.
  • Schüler*innen der 9. Klasse verfehlen den Mindeststandard für den MSA zu 33 Prozent im Lesen, zu 34 Prozent im Zuhören und zu 22 Prozent in Orthografie. Dies ist gegenüber 2015 ein Anstieg um neun Prozent im Lesen, um 16 Prozent im Zuhören und um neun Prozent in Orthografie.
  • Den Regelstandard des MSA erreichen fast 49 Prozent der Schüler*innen im Lesen, rund 53 Prozent im Zuhören und gut 65 Prozent in Orthografie.
  • Die Variationsbreite zwischen den Bundesländern liegt im Fach Deutsch zwischen acht und 24 Prozent.
  • Deutlich besser fallen die Ergebnisse für Englisch aus. Insgesamt verfehlen hier knapp neun Prozent den Mindeststandard für den ESA im Lesen und zwei Prozent im Zuhören, für den MSA sind dies 24 Prozent und 14 Prozent. Den Regelstandard beim MSA erreichen 60 Prozent im Leseverstehen und fast 63 Prozent im Hörverstehen. Dies sind deutliche Kompetenzsteigerungen in Englisch seit 2015.
  • Im Fach Englisch gelingt die Sicherung der Mindeststandards in den meisten Bundesländern ähnlich gut.

Bayern belegt erneut einen Spitzenplatz

In Deutsch und in Englisch werden vergleichsweise besonders gute Ergebnisse in Bayern erzielt. So erreichen die Schüler*innen im Freistaat etwa in Deutsch mit 494 Punkten im Kompetenzbereich Orthografie (Bundesdurchschnitt: 469 Punkte) und mit 477 Punkten im Kompetenzbereich Zuhören (Bundesdurchschnitt: 456 Punkte) unter den deutschen Ländern jeweils den Spitzenplatz.

Die Ergebnisse offenbaren aber auch für Bayern Handlungsbedarf. So haben unter den bayerischen Jugendlichen im Fach Deutsch beispielsweise beim Lesen 11,5 Prozent und beim Zuhören 13,4 Prozent die Mindeststandards für den ersten Schulabschluss nicht erreicht. Das zeigt, dass das stark schwankende Bildungsniveau auch vor bayerischen Klassenzimmern nicht Halt macht.

Bedeutung aus Wirtschaftssicht

vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt erklärt: „Die Ergebnisse zeigen, dass wir die traditionelle Stärke unseres bayerischen Bildungssystems langfristig halten konnten. Hier gilt der Dank unserem Bildungspersonal für seinen Einsatz und Erfolg. Wir dürfen uns jetzt aber nicht ausruhen, sondern müssen die Qualität unserer Bildungsangebote konsequent weiterentwickeln. Angesichts der sich verschärfenden Arbeitskräfte- und Fachkräftelücke können wir es uns nicht leisten, dass Jugendliche auf dem Bildungsweg verloren gehen.“

Im Anhang finden Sie eine Zusammenfassung des Ländervergleiches.

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