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Letzte Aktualisierung: 27. Juni 2024

Information

Nationaler Bildungsbericht 2024

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 Michael Lindemann
Michael Lindemann
Vorschule, Schule, Projekte und Aktionsrat Bildung
Telefon +49 (0)89-551 78-216 +mobil+ +49 (0)173-349 18 32

Der nationale Bildungsbericht ist Bestandteil eines systematischen Bildungsmonitorings mit dem Ziel, durch kontinuierliche datengestützte Beobachtung Informationen für politisches Handeln aufzubereiten. Seine Aufgabe besteht nicht darin, Handlungsempfehlungen abzuleiten, sondern Handlungsfelder und -bedarf zu identifizieren. Der Bericht wird von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Er wird von einer unabhängigen Gruppe von Wissenschaftler*innen unter Federführung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation erstellt.

Ausgewählte Ergebnisse

  • Das pädagogische Personal in Kindertagesstätten wuchs in den letzten zehn Jahren um 54 Prozent auf gut 700.000 Personen an. Während in Ostdeutschland der Personalbedarf weitgehend gedeckt werden kann, klafft in Westdeutschland noch bis 2035 eine Personallücke.
  • Kinder mit Migrationshintergrund besuchen weniger häufig eine Kindertagesstätte: Für unter 3-Jährige mit Migrationshintergrund liegt die Beteiligungsquote bei 22 Prozent gegenüber 44 Prozent ohne Migrationshintergrund. Bei den 3- bis unter 6-Jährigen sind es 78 Prozent gegenüber 100 Prozent.
  • Insgesamt fehlen laut KMK bis 2035 nahezu 24.000 Lehrkräfte, mit Unterschieden in den Schularten, Fächern und Regionen. Andere Prognosen berechnen ein wesentlich größeres Defizit.
  • 15 Prozent beziehungsweise 33 Prozent der Jugendlichen erreichen nicht den Mindeststandard für den Haupt- beziehungsweise Mittleren Schulabschluss im Lesen. Auch im Primarbereich stieg der Anteil der Kinder, die den Mindeststandard im Lesen nicht erreichen, signifikant auf 19 Prozent.
  • 2022 verließen bundesweit wieder mehr Jugendliche die Schule ohne Abschluss, nämlich 52.300 und damit 6,9 Prozent der gleichaltrigen Bevölkerung.
  • Mit rund 173.000 Lehrkräften sind 2022 fast 14.000 (-7 Prozent) weniger an berufsbildenden Schulen beschäftigt als noch 2012. Die KMK geht davon aus, dass bis zum Jahr 2035 ein durchschnittlicher Bedarf von knapp 4.500 Lehrkräften pro Jahr besteht.
  • Die Akademisierung schreitet nicht weiter voran. Bei der inländischen Studiennachfrage gibt es einen leichten Rückgang auf 43 Prozent der Alterskohorte.
  • Insgesamt bricht jeder vierte Studierende das Studium ab. Die meisten Studienabbrecher wechseln nahtlos in eine berufliche Ausbildung: 42 Prozent unmittelbar und 18 Prozent innerhalb eines Jahres.

Herausforderungen für das deutsche Bildungssystem

Der nationale Bildungsbericht 2024 zeigt, dass das Bildungssystem in Deutschland mit der Zuwanderung, der digitalen Transformation und dem Personalmangel vor erheblichen Herausforderungen steht.

Konkrete Herausforderungen sieht der Bericht vor allem in der Integration einer hohen Zahl von Geflüchteten, dem nach wie vor zu hohen Einfluss der sozialen Herkunft auf den Bildungserfolg und der angespannten Fachkräftesituation. Die Bildungsausgaben sind zwar stetig gestiegen, aber noch nicht bedarfsdeckend. Der finanzielle Zuwachs erfolgte in der frühen Bildung, im Ganztagsausbau oder zuletzt beim Startchancen-Programm. Dennoch reichen die Investitionen nicht aus, um den deutlich gestiegenen Bedarf zu decken.

Die Autorengruppe kommt zu dem Ergebnis, dass es im Angesicht der vielschichtigen Herausforderungen für das Bildungssystem gilt, bereichsübergreifend alle Aktivitäten und Ressourcen nachhaltig miteinander zu verzahnen. Dabei mahnt sie aber auch, dass Bildung nicht der alleinige Hebel sein kann, um alle gesellschaftlichen Herausforderungen anzugehen.

Im Anhang finden Sie zentrale Befunde des Bildungsberichtes 2024.

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