Im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hat das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) in diesem Jahr bereits zum 19. Mal den Bildungsmonitor für Deutschland vorgelegt. In die Studie wurden 98 Indikatoren in 13 Handlungsfeldern einbezogen. Dazu gehören zum Beispiel Indikatoren zu den Betreuungsbedingungen, wie die Schüler-Lehrer-Relation, Indikatoren zur Bildungsarmut, wie die Schulabbrecherquote, sowie Indikatoren zur Schulqualität, die beschreiben, inwieweit das Bildungssystem ein hohes Niveau an Kompetenzen vermittelt. Damit zeigt der Bildungsmonitor relative Stärken und Schwächen der einzelnen deutschen Länder.
Zentrale Ergebnisse des Bildungsmonitors
Die leistungsfähigsten Bildungssysteme in Deutschland haben Sachsen und Bayern – gefolgt von Thüringen, Hamburg, dem Saarland und Baden-Württemberg. Bayern belegt beim Bildungsmonitor 2022 erneut den zweiten Platz. Gegenüber dem Bildungsmonitor 2013, bei dem erstmals die aktuelle Methodik und Indikatorenauswahl verwendet wurden, haben sich das Saarland, Hamburg, Berlin, Brandenburg und Bayern am stärksten verbessert. Andere Länder, wie Bremen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg, haben sich gegenüber 2013 verschlechtert.
Stärken des bayerischen Bildungssystems
Besondere Stärken weist Bayern in den Handlungsfeldern Berufliche Bildung und Vermeidung von Bildungsarmut (jeweils Platz 1) sowie in den Handlungsfeldern Digitalisierung, Integration, Schulqualität und Forschungsorientierung (jeweils Platz 2) auf:
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Fast alle jungen Menschen erhalten ein Ausbildungsstellenangebot.
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Nur wenige Schüler*innen bleiben ohne Schulabschluss oder weisen geringe Kompetenzen auf.
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Bayern meldet viele Digitalisierungspatente an, bildet viele Fachkräfte im IT-Bereich aus und nutzt in hohem Maße digitale Endgeräte im täglichen Unterricht an Schulen.
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Die soziale Herkunft hat nur einen geringen Effekt auf die Kompetenzen der jungen Menschen.
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Die Schüler*innen erreichen überdurchschnittlich hohe Kompetenzen.
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Viele Habilitationen und Promotionen stärken den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Bedeutung aus Wirtschaftssicht
Die bildungsökonomische Perspektive des Bildungsmonitors ist ein Alleinstellungsmerkmal. Die Vergleichsstudie untersucht, inwieweit die einzelnen Länder Bildungsarmut reduzieren, zur Fachkräftesicherung beitragen und Wachstum fördern. „Bayern hat sich zum vierten Mal in Folge Platz zwei gesichert. Wir freuen uns über die Platzierung, denn sie zeigt die traditionelle Stärke unseres Bildungssystems. Die hohe Qualität der Schulbildung ist Grundlage für den späteren beruflichen Erfolg und damit auch für die Fachkräftesicherung unserer bayerischen Betriebe“, erklärte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw.
Alle Ergebnisse des Bildungsmonitors 2022 sowie zahlreiche Grafiken finden Sie unter www.insm-bildungsmonitor.de .