Die Strompreise werden trotz kurzfristiger Preisrückgänge mittel- und langfristig höher als vor der Energiekrise liegen und stellen damit eine ernste Belastung für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft dar. Das zeigt eine Studie der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die die Prognos AG erstellt hat. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass der Ausbau aller erneuerbaren Energien und der dringend benötigten Energieinfrastruktur schneller vorankommen muss. „Die Energiewende muss mit viel mehr Tempo umgesetzt werden. Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit stehen für die Wirtschaft an oberster Stelle. Dies muss auch bei den laufenden Diskussionen über die notwendige Anpassung des Strommarktdesigns mit im Fokus stehen. In der aktuellen Transformationsphase braucht es dringend einen Brückenstrompreis für Unternehmen, die sich im internationalen Wettbewerb behaupten müssen und eine hohe Energieintensität haben. Weitere Entlastungsmaßnahmen sind ebenso erforderlich“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
In der vbw Strompreisprognose werden die Entwicklungen des Großhandelsstrompreises bis in das Jahr 2045 in drei Szenarien prognostiziert. „Die Entwicklung ist kurzfristig wegen der großen Bandbreite der Gaspreisentwicklung mit einem hohen Maß an Unsicherheit behaftet. Im mittleren und wahrscheinlichsten Szenario fallen die Preise vom derzeitigen Niveau von rund 95 Euro/MWh bis 2030 auf 86 Euro/MWh und sinken bis 2045 weiter auf etwa 73 Euro/MWh“, so Brossardt.
Im Vergleich zur Prognose des letzten Jahres liegen die Preise auf ähnlichem Niveau. „Zahlreiche Veränderungen wie beim langfristigen Niveau der Gaspreise und Preise zu Emissionshandelszertifikaten wurden bereits in der letzten Prognose antizipiert. Leichte Veränderungen bis 2030 gibt es aufgrund leicht niedrigerer Stromnachfrage und einem voraussichtlich geringeren Zubau an Windkraftanlagen“, erklärt Brossardt abschließend. Bei Betrachtung des Großhandelsstrompreises sind außerdem Zusatzkosten für Verbraucher, wie Netzentgelte, Steuern und Umlagen, noch nicht berücksichtigt.
Die Studie finden Sie hier: www.vbw-bayern.de/strompreisprognose