Die bayerische Wirtschaft

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Letzte Aktualisierung: 22. Mai 2024

Pressemitteilung

Ausbau geht voran – Anforderungen steigen / Helmberger: „In Qualität und Quantität investieren“

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 Thomas Hansbauer
Thomas Hansbauer
Presse- / Öffentlichkeitsarbeit
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Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. diskutierte heute im Rahmen eines Pressegesprächs in der Oberpfalz den Stand beim Ausbau der digitalen Netze in der Region und wies auf die Relevanz leistungsfähiger und zukunftsgerechter digitaler Netze für Unternehmen hin. Johannes Helmberger, Vorstandsvorsitzender der vbw Bezirksgruppe Oberpfalz, führt aus: „Laut einer aktuellen vbw Studie hatten im April 2024 schon knapp 65 Prozent der Haushalte in der Oberpfalz eine Gigabit-Verbindung. Das ist ein Anschluss mit mindestens 1.000 Mbit/s im Download. Die Anbindung hat damit im Vergleich zum Vorjahreswert (2023) um 4,3 Prozentpunkte zugelegt. In städtischen Räumen liegen wir sogar bei 94 Prozent, in ländlichen Räumen bei 40,8 Prozent. Erfreulich ist auch der Wert von 59,3 Prozent Gigabit-Verbindungen für Unternehmen in Gewerbegebieten, hier liegen wir mit 0,7 Prozentpunkten knapp über dem bayerweiten Wert. Aber das Ausbautempo muss hoch bleiben, denn auch die Bedarfsprognosen steigen: Trotz der größeren Zufriedenheit berichten Ende 2023 68 Prozent der bayerischen Unternehmen, dass ein unzureichendes digitales Festnetz ihr Geschäft beeinträchtigt. Unternehmen nutzen die Digitalisierung, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen und unser Land zukunftsfähig zu halten. Auf Dauer schaffen sie das nur mit gigabitfähigen und zuverlässigen digitalen Netzen überall in Bayern.“

Ein besonderes Augenmerk legt die vbw auf Glasfaser. Nach einem starken Anstieg um 8,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr lag 2023 der Anteil in den Haushalten der Oberpfalz mit 25 Prozent auf dem zweitbesten Platz in Bayern. Helmberger: „Die Gewerbegebiete der Oberpfalz sind zu 40,4 Prozent ans Glasfasernetz angeschlossen. Durch zusätzliche Fördermaßnahmen und angekündigte Aktivitäten am Markt werden innerhalb der nächsten Jahre in der Region 45,8 Prozent der Haushalte mit Glasfaser versorgt werden. Das sind wichtige Erfolge und Perspektiven, wir müssen uns aber auf die offenen Aufgaben konzentrieren. In 89 von insgesamt 226 Kommunen in der Oberpfalz haben erst weniger als 20 Prozent einen Anschluss, der zumindest im Download Bandbreiten ab einem Gigabit/s zulässt. 55 dieser Gemeinden überwinden allerdings absehbar diese 20-Prozent-Schwelle.“

Auch die 5G-Mobilfunkverfügbarkeit stellt für die vbw eine entscheidende Säule der digitalen Infrastruktur dar. Helmberger ordnet ein: „5G ist in den Haushalten der Oberpfalz zu 96,7 Prozent verfügbar. Damit liegen wir minimal unter dem bayerischen Durchschnitt von 97,5 Prozent. Die Gewerbegebiete der Region sind zu 98,0 Prozent versorgt. Auf die Gesamtfläche der Oberpfalz bezogen liegt allerdings nur eine Abdeckung von 84,6 Prozent vor. Das heißt: Knapp 1.500 km² der Oberpfalz sind nicht mit 5G erschlossen. Die Herausforderung liegt aber nur zum Teil darin, Lücken in der Fläche zu schließen. Gleichzeitig stehen wir auch vor der Herausforderung, verbliebene Schwächen in den bereits ausgebauten Netzteilen zu beheben. Diese Schwächen können sich auch durch gestiegene Nachfrage oder Neubauten ergeben, die die Reichweite von Funkmasten beeinträchtigen.“

Angesichts dieser Analyse fordert die vbw: „Wir müssen sowohl in Quantität als auch in Qualität investieren. Insbesondere Unternehmen im ländlichen Raum brauchen Glasfaserverbindungen und die 5G-Mobilfunknetze müssen die ganze Fläche einer Region verlässlich abdecken. Der Freistaat fördert, wo er kann. Wir appellieren an die Gemeinden, vorhandene Fördermöglichkeiten noch aktiver zu nutzen. Zusätzlich muss der Bund Genehmigungsverfahren schlanker gestalten“, so Helmberger abschließend.

Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker, MdL führte dazu beim Pressegespräch in der Oberpfalz aus: „Die Studien der vbw zeigen: Unsere Bayerische Breitbandförderung zahlt sich aus – der Ländliche Raum profitiert massiv! Der Freistaat Bayern engagiert sich seit Jahren auf freiwilliger Basis enorm, um seinen Bürgerinnen und Bürgern bestmöglichen Zugang zu schnellem Internet zu ermöglichen. Kein anderes Bundesland unterstützt seine Kommunen und damit auch die Unternehmen vor Ort mehr! Im Zuge der bayerischen Breitbandförderung hat der Freistaat seit 2014 insgesamt bereits über 2,4 Milliarden Euro investiert, davon über 450 Millionen Euro in die Oberpfalz. Neben vielzähligen privaten und gewerblichen Grundstücken profitieren auch 277 Schulen, 110 Rathäuser und sechs Krankenhäuser aus der Oberpfalz von den Förderungen. Dies zeigt: Der Glasfaserausbau in Bayern – insbesondere auch dank Anschub durch unsere Förderung – läuft auf Hochtouren! Er ist und bleibt jedoch Gemeinschaftsaufgabe – eine leistungsfähige digitale Infrastruktur schaffen wir nur, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Auch Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürger können hier als Anschlussnutzer einen wichtigen Beitrag leisten: Deutschlandweit bucht nicht einmal jeder Zehnte all derer, die Gigabitbandbreiten buchen könnten, tatsächlich auch einen Gigabit-Vertrag. Erst wenn Gigabit auch tatsächlich gebucht wird, setzt dies ein starkes Signal an die ausbauenden Telekommunikationsunternehmen und den Bund als originär zuständigen Fördergeber. Daher unser Appell an alle bayerischen Unternehmen: Nutzen Sie die Chance für gigabitschnelles Internet auch in Ihrem Betrieb! Mein herzlicher Dank an die vbw für ihr Engagement in diesem wichtigen Bereich.“

Die Daten stammen aus der Studie „Versorgungsgrad der digitalen Infrastruktur in Bayern“, die IW Constult unter anderem für die Oberpfalz aufbereitet hat, sowie aus hoch aktuellen Datenbeständen des bayerischen Finanzministeriums zur Festnetzversorgung der Haushalte. Die vbw Studie „Breitbandbedarf der bayerischen Unternehmen 2023 – leitungsgebunden und mobil“ finden Sie online .

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