Letzte Aktualisierung: 04. Juni 2024
Pressemitteilung
Ausbau geht voran – Anforderungen steigen / Sterling: „In Qualität und Quantität investieren“
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Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. diskutierte heute im Rahmen eines Pressegesprächs in Unterfranken den Stand beim Ausbau der digitalen Netze in der Region und wies auf die Relevanz leistungsfähiger und zukunftsgerechter digitaler Netze für Unternehmen hin. Ines Sterling, Vorstandsvorsitzende der vbw Bezirksgruppe Unterfranken, führt aus: „Laut einer aktuellen vbw Studie hatten im April 2024 gut 60 Prozent der Haushalte in Unterfranken eine Gigabit-Verbindung. Das ist ein Anschluss mit mindestens 1.000 Mbit/s im Download. Die Anbindung hat damit im Vergleich zum Vorjahreswert (2023) um 2,8 Prozentpunkte zugelegt. In städtischen Räumen liegen wir bei 85,1 Prozent, in ländlichen Räumen bei 26,6 Prozent. Unternehmen in Gewerbegebieten sind mit 48,3 Prozent mit Gigabit-Verbindungen versorgt, hier liegen wir knapp zehn Prozentpunkte unter dem bayernweiten Wert. Das Ausbautempo muss hoch bleiben, denn auch die Bedarfsprognosen steigen: Trotz der größeren Zufriedenheit berichteten Ende 2023 knapp 68 Prozent der bayerischen Unternehmen, dass ein unzureichendes digitales Festnetz ihr Geschäft beeinträchtigt. Unternehmen nutzen die Digitalisierung, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen und unser Land zukunftsfähig zu halten. Auf Dauer schaffen sie das nur mit gigabitfähigen und zuverlässigen digitalen Netzen überall in Bayern.“
Ein besonderes Augenmerk legt die vbw auf Glasfaser. Nach einem Anstieg um 3,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr lag 2023 der Anteil in den Haushalten in Unterfranken mit 18,4 Prozent auf dem sechsten Platz in Bayern. Sterling: „Die Gewerbegebiete in Unterfranken sind zu 31,9 Prozent ans Glasfasernetz angeschlossen. Durch zusätzliche Fördermaßnahmen und angekündigte Aktivitäten am Markt werden innerhalb der nächsten Jahre in der Region 58,6 Prozent der Haushalte mit Glasfaser versorgt werden. Das sind wichtige Erfolge und Perspektiven, wir müssen uns aber auf die offenen Aufgaben konzentrieren. In 161 von insgesamt 305 Kommunen in Unterfranken haben erst weniger als 20 Prozent einen Anschluss, der zumindest im Download Bandbreiten ab einem Gigabit/s zulässt. 123 dieser Gemeinden überwinden allerdings absehbar diese 20-Prozent-Schwelle.“
Auch die 5G-Mobilfunkverfügbarkeit stellt für die vbw eine entscheidende Säule der digitalen Infrastruktur dar. Sterling ordnet ein: „5G ist in den Haushalten in Unterfranken zu 95,5 Prozent verfügbar. Damit liegen wir leicht unter dem bayerischen Durchschnitt von 97,5 Prozent. Die Gewerbegebiete der Region sind zu 98,7 Prozent überdurchschnittlich versorgt. Auf die Gesamtfläche in Unterfranken bezogen liegt allerdings nur eine Abdeckung von 75,4 Prozent vor. Die Herausforderung liegt aber nur zum Teil darin, Lücken in der Fläche zu schließen. Gleichzeitig stehen wir auch vor der Herausforderung, verbliebene Schwächen in den bereits ausgebauten Netzteilen zu beheben. Diese Schwächen können sich auch durch gestiegene Nachfrage oder Neubauten ergeben, die die Reichweite von Funkmasten beeinträchtigen.“
Angesichts dieser Analyse fordert die vbw: „Wir müssen sowohl in Quantität als auch in Qualität investieren. Insbesondere Unternehmen im ländlichen Raum brauchen Glasfaserverbindungen und die 5G-Mobilfunknetze müssen die ganze Fläche einer Region verlässlich abdecken. Der Freistaat fördert, wo er kann. Wir appellieren an die Gemeinden, vorhandene Fördermöglichkeiten noch aktiver zu nutzen. Zusätzlich muss der Bund Genehmigungsverfahren schlanker gestalten“, so Sterling abschließend.
Die Daten stammen aus der Studie „Versorgungsgrad der digitalen Infrastruktur in Bayern“, die IW Consult unter anderem für Unterfranken aufbereitet hat, sowie aus hoch aktuellen Datenbeständen des bayerischen Finanzministeriums zur Festnetzversorgung der Haushalte. Die vbw Studie „Breitbandbedarf der bayerischen Unternehmen 2023 – leitungsgebunden und mobil“ finden Sie hier online .