Letzte Aktualisierung: 12. Juni 2024
Pressemitteilung
Ausbau geht voran – Anforderungen steigen / Hubert: „Wachstum von 4,9 Prozent beim mittelfränkischen Glasfaserausbau“
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Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. diskutierte heute im Rahmen eines Pressegesprächs in Mittelfranken den Stand beim Ausbau der digitalen Netze in der Region und wies auf die Relevanz leistungsfähiger und zukunftsgerechter digitaler Netze für Unternehmen hin. Harald Hubert, Vorstandsvorsitzender der vbw Bezirksgruppe Mittelfranken, führte aus: „Laut einer aktuellen vbw Studie hatten im April 2024 bereits 70,2 Prozent der Haushalte in Mittelfranken eine Gigabit-Verbindung. Das ist ein Anschluss mit mindestens 1.000 Mbit/s im Download. Die Anbindung hat damit im Vergleich zum Vorjahreswert um zwei Prozentpunkte zugelegt. In städtischen Räumen liegen wir bei 80,9 Prozent, in ländlichen Räumen mit 35,3 Prozent über dem bayernweiten Durchschnitt von 34,8 Prozent. Nachholbedarf besteht hingegen noch bei den Gigabit-Verbindungen für Unternehmen in Gewerbegebieten, hier liegen wir mit 51,4 Prozent hinter dem bayernweiten Wert von 58,6 Prozent. Nicht nur deswegen muss das Ausbautempo hoch bleiben, denn zusätzlich steigen auch die Bedarfsprognosen: Trotz der größeren Zufriedenheit berichten Ende 2023 68 Prozent der bayerischen Unternehmen, dass ein unzureichendes digitales Festnetz ihr Geschäft beeinträchtigt. Unternehmen nutzen die Digitalisierung, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen und unser Land zukunftsfähig zu halten. Auf Dauer schaffen sie das nur mit gigabitfähigen und zuverlässigen digitalen Netzen überall in Bayern.“
Ein besonderes Augenmerk legt die vbw auf Glasfaser. Nach einem starken Anstieg um 4,9 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr lag 2023 der Anteil in den Haushalten Mittelfrankens mit 20 Prozent auf dem fünften Platz in Bayern. „Der ländliche Raum steht im bayernweiten Vergleich mit 20,2 Prozent gut da. Durch zusätzliche Fördermaßnahmen und angekündigte Aktivitäten am Markt werden innerhalb der nächsten Jahre in der Region 41,5 Prozent der Haushalte mit Glasfaser versorgt werden. Das sind wichtige Erfolge und Perspektiven, wir dürfen in unseren Bemühungen aber nicht nachlassen“, so Hubert.
Auch die 5G-Mobilfunkverfügbarkeit stellt für die vbw eine entscheidende Säule der digitalen Infrastruktur dar. Hubert ordnet ein: „5G ist in den Haushalten Mittelfrankens zu 98,6 Prozent verfügbar. Damit liegen wir über dem bayerischen Durchschnitt von 97,5 Prozent. Die Gewerbegebiete der Region sind zu 99,6 Prozent versorgt. Auf die Gesamtfläche Mittelfrankens bezogen liegt allerdings nur eine Abdeckung von 90,2 Prozent vor. Die Herausforderung liegt aber nur zum Teil darin, Lücken in der Fläche zu schließen. Gleichzeitig stehen wir auch vor der Herausforderung, verbliebene Schwächen in den bereits ausgebauten Netzteilen zu beheben. Diese Schwächen können sich auch durch gestiegene Nachfrage oder Neubauten ergeben, die die Reichweite von Funkmasten beeinträchtigen.“
Angesichts dieser Analyse fordert die vbw: „Wir müssen sowohl in Quantität als auch in Qualität investieren. Insbesondere Unternehmen im ländlichen Raum brauchen Glasfaserverbindungen und die 5G-Mobilfunknetze müssen die ganze Fläche einer Region verlässlich abdecken. Der Freistaat fördert, wo er kann. Wir appellieren an die Gemeinden, vorhandene Fördermöglichkeiten noch aktiver zu nutzen. Zusätzlich muss der Bund Genehmigungsverfahren schlanker gestalten“, so Hubert abschließend.
Die Daten stammen aus der Studie „Versorgungsgrad der digitalen Infrastruktur in Bayern“, die IW Consult unter anderem für Mittelfranken aufbereitet hat, sowie aus hoch aktuellen Datenbeständen des bayerischen Finanzministeriums zur Festnetzversorgung der Haushalte. Die vbw Studie „Breitbandbedarf der bayerischen Unternehmen 2023 – leitungsgebunden und mobil“ finden Sie hier online.