Letzte Aktualisierung: 21. August 2025
Pressemitteilung
vbw fordert „1 Tag für Deine Zukunft“: Steigerung des BIP um 5 Mrd. Euro möglich / Brossardt: „Verlagerungen aufgrund hoher Arbeitskosten vermeiden“
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Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert einen Tag mehr Arbeit pro Jahr. „Damit können wir das Bruttoinlandsprodukt pro Jahr um rund fünf Milliarden Euro heben. Der zusätzliche Tag würde die Staatseinnahmen um rund 2,5 Milliarden Euro jährlich wachsen lassen. Damit das insbesondere auch für berufstätige Frauen und Alleinerziehende funktioniert, muss dieses Geld dann von der Regierung zweckgebunden ausgegeben werden, und zwar für alles, was Menschen dabei unterstützt, berufstätig zu sein: Für Kitas, für Kindergärten, für Ganztagesschulen und weitere Betreuungsangebote für Kinder und Pflegebedürftige“, fordert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die vbw verweist insbesondere auf die Abwanderung von Teilen der Industrie als direkte Folge der zu hohen Arbeitskosten. „Wir müssen unseren Standort wieder attraktiver für Investitionen machen und weitere Verlagerungen verhindern. Dazu gehört auch, dass wir unseren Rückstand bei der Anzahl der jährlichen Arbeitsstunden im Vergleich zum internationalen Wettbewerb abbauen. Mit 1.343 Stunden kommen wir in Deutschland auf die kürzesten durchschnittlichen Jahresarbeitszeiten weltweit, beispielsweise 391 Stunden weniger als in Italien“, erläutert Brossardt und ergänzt: „Ein tariflich Vollbeschäftigter arbeitet mit 37,7 Wochenstunden deutlich weniger als im EU-weiten Vergleich, zudem sind die durchschnittlich 30 Tage Urlaub im Jahr ebenfalls international hoch. Im Vergleich zu unseren Wettbewerbern haben wir zudem eine hohe Anzahl an Feiertagen: Im Schnitt fallen sieben bis neun Feiertage im Jahr auf einen Werktag. Und mit knapp 30 Prozent haben wir zudem die vierthöchste Teilzeitquote. Die Zahlen zeigen, dass wir wieder mehr arbeiten müssen, um international wettbewerbsfähig zu sein.“
Die vbw ist überzeugt, dass die Steigerung der Arbeitszeit neben anderen Maßnahmen für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit ein guter Hebel ist. „Für die Umsetzung des von uns geforderten zusätzlichen Arbeitstages gibt es verschiedene Möglichkeiten. Politik, Gesellschaft und Wirtschaft sollten gemeinsam über Lösungen nachdenken, konstruktiv miteinander sprechen und die beste Idee umsetzen“, so Brossardt.
Darüber hinaus plädiert die vbw für mehr Flexibilität im Berufsleben. „Die von der Bundesregierung geplante Einführung einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit sowie die Aktivrente sind hier positive Beispiele – denn Arbeitnehmer wollen mehr freie Gestaltungsmöglichkeiten. Darüber hinaus brauchen wir ein mutiges Gesamtpaket mit wettbewerbsfähigen Energiekosten, weniger Bürokratie und steuerlichen Entlastungen,“ resümiert Brossardt.
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