Die bayerische Wirtschaft

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Themen und Services/Energie + Klima/Energie

Letzte Aktualisierung: 07. November 2022

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Versorgungssicherheit für Bayern

Die Energiekrise im Zuge des Russland-Ukraine-Krieges trifft Bayern mit voller Wucht. Die Preise für Energie sind massiv gestiegen und belasten Wirtschaft und Gesellschaft. Es ist nicht gesichert, dass in den nächsten beiden Wintern genügend Erdgas für die bayerische Industrie zur Verfügung steht. Aber auch langfristig steht die bayerische Energieversorgung vor großen Herausforderungen: Der Ausstieg aus der Kernkraft, ein deutlich steigender Strombedarf vor allem in den bayerischen Industriezentren und der notwendige Zubau von erneuerbaren Energien verändern das bayerische Energiesystem grundlegend.

Die Energiepreise müssen jetzt schnell und wirkungsvoll gedämpft bzw. kompensiert werden – nicht nur für die privaten Haushalte und KMUs, sondern auch für die Industrie. Zusätzlich müssen Stromsteuer, Energiesteuern und nationaler CO2-Preis abgesenkt beziehungsweise ausgesetzt werden. Bei allen Maßnahmen gilt es, möglichst wenig in das Marktgeschehen einzugreifen und Anreize zum Energiesparen zu setzen.

Um das Stromsystem kurzfristig stabil zu halten und eine Unterversorgung zu vermeiden, müssen Kohlekraftwerke schnell reaktiviert und die noch laufenden deutschen Kernkraftwerke weiter betrieben werden. Redispatch-Potenziale im Ausland sind rechtzeitig zu sichern. Weitere wichtige Empfehlungen haben die Übertragungsnetzbetreiber in ihrem „Stresstest“ im Auftrag des BMWK formuliert.

Für eine langfristig sichere, günstige und klimaneutrale Energieversorgung braucht Bayern eine intelligente Integration aller relevanten Energieinfrastrukturen. Grundlage dafür und entscheidender Faktor ist die Sektorenkopplung, also die enge und möglichst reibungslose Verzahnung von Strom-, Wärme- und Verkehrssektor.

Das bayerische Energiesystem der Zukunft erfordert es daher, nicht nur in großen Mengen Strom, sondern auch gasförmige und flüssige Energieträger transportieren und speichern zu können. Es ist unabdingbar, das Stromnetz auszubauen, zu modernisieren und für die Speicherung von erneuerbarem Strom mit dem Gasnetz und der Versorgung mit flüssigen Energieträgern zu verknüpfen. Die Gasinfrastruktur muss auf klimaneutrale Gase umgestellt und parallel eine bayerische Wasserstoffwirtschaft aufgebaut werden.

Um all diese Schritte richtig zu setzen, bedarf es einer weitsichtigen Systemplanung. Nur so kann das Energiesystem der Zukunft resilient aufgestellt werden.

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