Die bayerische Wirtschaft

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7 Gründe für Europa

01
Die EU steht für Frieden

Die Europäische Union steht wie kein anderer Staatenbund für ein friedliches Zusammenleben von Völkern und Nationen.

Nach dem Schrecken zweier Weltkriege mit Abermillionen von Toten haben wir in der Europäischen Union das wohl größte Friedenswerk der Menschheitsgeschichte geschaffen. Seit beinahe 80 Jahren lösen die Mitgliedsstaaten der EU ihre Konflikte friedlich und gewähren ihren Bürgerinnen und Bürgern Schutz und Sicherheit. Das Zusammenwachsen Europas ist eine einzigartige Erfolgsstory.

Das Friedensprojekt Europa ist durch den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine in besonderer Weise herausgefordert. Unsere liberale demokratische Ordnung und unsere Art zu leben sind bedroht. Durch die massive Aufrüstung des russischen Militärs wird diese Bedrohung akut. Die Europäische Union muss ihr Schicksal aus diesem Grund verstärkt in die eigenen Hände nehmen. Das demokratische Europa muss sich selbst verteidigen können, um die europäische Idee zu bewahren.

Wir fordern deshalb:

  • Eine Europäische Verteidigungsunion: Die EU benötigt eine vertiefte gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Diese muss eng mit der NATO abgestimmt und in die transatlantische Partnerschaft eingebettet sein. Gleichzeitig muss sie der Tatsache Rechnung tragen, dass wir nicht mehr blind auf den US-amerikanischen Schutzschild vertrauen können.
  • Die Bündelung von militärischen Strukturen und Fähigkeiten auf europäischer Ebene.
  • Maßnahmen zur Förderung der gemeinsamen Entwicklung und Beschaffung von Verteidigungsgütern.
  • Eine Stärkung der Unternehmen im Sicherheits- und Verteidigungssektor.

02
Die EU schafft Wohlstand

Die Europäische Union ist Garant für den Wohlstand in Europa. Sie steht für einen wirtschaftlichen Aufstieg, der ohne die EU so in keinem Mitgliedsland möglich gewesen wäre.

Freihandel und internationale Arbeitsteilung haben für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand gesorgt. Durch den Wegfall von Zöllen, Handelshemmnissen und Wechselkursrisiken nach Einführung des Euro hat sich der Handel in Europa in den letzten 30 Jahren beinahe versechsfacht. Die EU ist für das Exportland Deutschland wichtiger als China und die USA zusammen. Bayern profitiert vom zusammengewachsenen Europa in besonderer Weise. Über die Hälfte der bayerischen Ausfuhren geht in die EU.

Der Wohlstand in der Europäischen Union ist aktuell jedoch bedroht. Die insbesondere von Parteien des rechten Randes propagierte Abkehr von der EU gefährdet unseren wirtschaftlichen Erfolg. Ein Austritt Deutschlands aus der EU (Dexit) würde einem Frontalangriff auf unser Wirtschaftsmodell gleichkommen. Schätzungen zufolge würde ein Verlassen des Binnenmarktes zu einem Wachstumsverlust von bis zu 10 Prozent führen. Zudem stünden mehr als zwei Millionen Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Wir fordern deshalb:

  • Die EU muss es sich zur Kernaufgabe machen, mit einer wirtschaftsfreundlichen Politik das Wohlstandsversprechen Europas zu erneuern und für die Zukunft einzulösen.
  • Die EU muss gute Standortbedingungen schaffen, damit Unternehmen entstehen, wachsen und erfolgreich sein können. Sie muss Start-ups gezielt fördern und mit ihren Rahmenbedingungen für kleine, mittlere und große Unternehmen attraktiv sein.
  • Die EU muss den Wachstumsmotor Industrie stärken und mit einer mutigen Standortpolitik die Wettbewerbsfähigkeit Europas festigen.
  • Die EU muss einen Richtungswechsel weg von überbordender Regulierung hin zu Chancenorientierung, Innovation und unternehmerischer Freiheit vornehmen.

03
Die EU überwindet Grenzen

Die Europäische Union lässt die nationalen Grenzen hinter sich. Vor allem der gemeinsame Binnenmarkt mit seinen vier Grundfreiheiten hat sich als Segen für die Menschen in der EU erwiesen. Er ermöglicht grenzenlose Mobilität für Bürgerinnen und Bürger, Waren, Dienstleistungen und Kapital.

Wir haben auf dieser Grundlage in Europa den größten zusammenhängenden Wirtschaftsraum der Welt geschaffen, der den Unternehmen Zugang zu einem riesigen Heimatmarkt bietet. Deutschland profitiert davon in ganz besonderer Weise. Fast zwei Drittel der ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland stammen aus dem EU-Ausland. Zudem hat Deutschland im europäischen Ländervergleich durch den Binnenmarkt die höchsten Einkommensgewinne erzielt.

Der Binnenmarkt ist das Herzstück der Europäischen Union. Sie muss mit voller Kraft weiter an seiner Vertiefung, Verbesserung und Vollendung arbeiten, damit die Unternehmen neue Wachstumschancen und Geschäftsmöglichkeiten bestmöglich nutzen können. Das Potenzial ist hier bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.

Wir fordern deshalb:

  • Im Energiesektor müssen Energiemärkte und Energieinfrastrukturen enger zusammenwachsen, um den Unternehmen verlässlich preiswerte Energie zur Verfügung zu stellen. Dies bedeutet auch, dass es keine Aufspaltung der Strompreiszonen in Deutschland geben darf.
  • Der grenzüberschreitende Einsatz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern muss vereinfacht werden.
  • Im grenzüberschreitenden Güterverkehr müssen verkehrsbeschränkende Maßnahmen abgebaut werden. Stattdessen benötigen wir den Ausbau der klima- und umweltgerechten Infrastruktur (z. B. Elektrifizierung im Güterverkehr, Ladenetze, synthetische Kraftstoffe).
  • Damit die digitale Welt dem physischen Binnenmarkt nicht hinterherhinkt, benötigen wir eine Digitalunion. Dazu bedarf es insbesondere flächendeckender, hochleistungsfähiger digitaler Netze.
  • Wir fordern die Einführung des digitalen Euros als Ergänzung zum Bargeld.
  • Die Kapitalmarktunion muss weiterentwickelt werden. Dies fördert Wachstum, Innovation sowie Investitionen in die Transformation und entlastet öffentliche Fördertöpfe. Die Vergemeinschaftung von Staatsschulden aber lehnen wir ab.

04
Die EU erhöht unser Gewicht in der Welt

Die Europäische Union vereint unter ihrem Dach mit Deutschland die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt und weitere führende Industrienationen.

Bei kaum mehr als 5 Prozent der Weltbevölkerung steht die EU für 16,5 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts. Zudem unterhält sie die größte Freihandelszone der Welt und das weltweit größte Netz an Handelsabkommen. Mit ihrer wirtschaftlichen Stärke verleiht sie uns eine starke Stimme in der Welt. 450 Millionen Europäer haben mehr Gewicht als 85 Millionen Deutsche und 13 Millionen Bayern.

Die Stimme der Europäischen Union findet in der Welt Gehör. Ihr Wirtschaftsmodell aber, aus dem sie ihre Stärke bezieht, steht vielfältigen Herausforderungen gegenüber. Dazu gehören die gestiegenen Anfälligkeiten von Liefer- und Wertschöpfungsketten, die zunehmenden geopolitischen Spannungen und der wachsende Protektionismus in der Welt. Aus diesem Grund muss sich die EU mehr denn je für Freihandel, offene Märkte, faire Regeln und internationale Arbeitsteilung einsetzen. Ihr Ziel muss es sein, einseitige Abhängigkeiten zu reduzieren, Handelsbeziehungen zu diversifizieren und sich entschieden gegen Protektionismus und De-Globalisierung zu stellen.

Wir fordern deshalb:

  • Die EU muss den Abschluss von Freihandelsabkommen vorantreiben, bereits unterzeichnete Abkommen zügig ratifizieren und laufende Verhandlungen schneller abschließen.
  • Die EU muss auf eine Reform und Stärkung der WTO drängen.
  • Die Zusammenarbeit mit den USA als unserem größten Wirtschaftspartner und zentralen strategischen Partner muss ausgebaut werden. Mittelfristig sind die Verhandlungen zu einem transatlantischen Handelsabkommen wiederaufzunehmen.
  • Im Verhältnis zu China als zweitwichtigstem Wirtschaftspartner der EU ist De-Risking und nicht De-Coupling oder gar ein Abbruch der Wirtschaftsbeziehungen das Gebot der Stunde.

05
Die EU vereinfacht das Wirtschaften

Die Europäische Union schafft Regeln, die beim Wirtschaften für alle gleichermaßen gelten. Sie sorgt damit für faire Bedingungen im Wettbewerb, stärkt die Soziale Marktwirtschaft und macht den Binnenmarkt zum Wohlstandstreiber.

Mit der Ausgestaltung der vier Grundfreiheiten in Form eines gemeinsamen europäischen Rechtsrahmens erleichtert es die EU den Unternehmen, im europäischen Ausland geschäftlich tätig zu werden. Dazu hat die EU in den letzten Jahrzehnten über 3.600 Normen harmonisiert und so einheitliche Vorgaben für die Unternehmen geschaffen. Das spart Kosten und eröffnet finanzielle Spielräume, die anderweitig besser genutzt werden können.

Das gemeinsame Regelwerk der Europäischen Union trägt zum wirtschaftlichen Erfolg Europas maßgeblichbei. In vielen Fällen aber schießt die EU über das Ziel hinaus und verfällt in einen übermäßigen Regulierungseifer, der die Unternehmen mit immer neuen Regeln und Vorschriften zu ersticken droht. Es fehlt ein systematischer Ansatz, um unnötige Bürokratie bereits im Entstehen zu verhindern und die Prinzipien von Subsidiarität und „one in, one out“ stabil zu verankern. Die Entlastung der Unternehmen und der Fokus auf Chancenorientierung müssen zur Daueraufgabe werden.

Wir fordern deshalb:

  • Im Bereich Arbeit muss die EU von unnötigen Vorschriften zur Regulierung des digitalen Wandels in der Arbeitswelt (z. B. Telearbeit, Arbeit auf Plattformen) Abstand nehmen.
  • Im Bereich Sustainable Finance gilt es, die Regulierung konsequent auf Praxistauglichkeit auszurichten und zu verhindern, dass der geforderte Verwaltungsaufwand Investitionen in die Transformation ausbremst.
  • Grundsätzlich ist bei der Nachhaltigkeitsregulierung eine umfassende Reduzierung der Berichtspflichten nötig. Zudem müssen die verbleibenden Vorgaben besser aufeinander abgestimmt werden.

06
Die EU schützt das Klima

Die Europäische Union ist der Treiber für weltweiten Klimaschutz. Es ist kein Zufall, dass das 1,5-Grad-Ziel zur Begrenzung der Erderwärmung in Paris beschlossen worden ist.

Die EU hat sich selbst im weltweiten Vergleich ehrgeizige Klimaziele gesetzt, bis 2050 will sie Klimaneutralität erreichen. Wie keine andere Region weltweit arbeitet die EU dafür an der Versöhnung von Ökologie und Ökonomie. Sie handelt dabei in dem Bewusstsein, dass die Spitzentechnologie europäischer Unternehmen der Schlüssel für einen erfolgreichen Klimaschutz ist, nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt.

Ohne eine starke Wirtschaft werden wir die ambitionierten Klimaziele in der Europäischen Union nicht erreichen. Der Weg dorthin führt nicht über Restriktion, sondern über Investition und Innovation. Die EU kann ihrer Verantwortung im Klimabereich aus diesem Grund nur gerecht werden, wenn sie für die Transformation wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen schafft und Nachhaltigkeit mit Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand vereint.

Wir fordern deshalb:

  • Die EU muss preiswerte Energie sicherstellen, um Produktionsverlagerungen und einer De-Industrialisierung entgegenzuwirken. Nötig dafür sind die Förderung erneuerbarer Energien, der Aufbau einer Wassersstoffwirtschaft sowie die Billigung nationaler Brückenstrompreise.
  • Im Bereich der Emissionsregulierung darf die EU nicht nur auf Verteuerung setzen. Vielmehr muss sie klare Anreize für Emissionsminderungen und Negativemissionen bieten.
  • Mit dem Green Deal Industrial Plan muss die EU der Wirtschaft einen echten „Deal“ anbieten, der mit Technologieoffenheit, einfachen und klaren Förderbedingungen, weniger Deckelung und schnelleren Planungs- und Genehmigungsverfahren verbunden ist. Diese Kriterien sind auf das gesamte Förderwesen der EU zu übertragen. Alle Verfahren müssen digital abgewickelt werden können.

07
Die EU ist ein Anker der Stabilität

Die Europäische Union ist ein Stabilitätsanker in einer Welt, die immer mehr aus den Fugen gerät.

Die EU steht in unsicheren Zeiten verlässlich für freiheitliche Demokratie, Soziale Marktwirtschaft und eine offene Gesellschaft. Dieser Dreiklang ist der Schlüssel für ein gutes Leben, das vielen Menschen in der Welt vorenthalten bleibt.

Mit ihrem Friedens- und Freiheitsversprechen ist die Europäische Union ein Leuchtturm der Stabilität in unsicheren Zeiten. In einer Phase, in der autoritäre Regime weltweit auf dem Vormarsch sind und die Demokratie tendenziell zurückgeht, muss Europa seine Werte hochhalten und verteidigen – auch gegen jene, die das gesellschaftliche Klima in den Mitgliedsstaaten vergiften und Menschen aufgrund ihrer Herkunft ausgrenzen wollen.

Wir fordern deshalb:

  • Die EU muss die europäische Idee von Freiheit, Demokratie und Wohlstand für alle mit Leben erfüllen. Die EU muss all jenen entgegentreten, die Europa spalten, von innen aushöhlen und zerstören wollen. Notwendig ist dabei auch, dass die EU der ungeordneten Migration Einhalt gebietet.
  • Die EU muss mit einer bürgernahen und wirtschaftsfreundlichen Politik dafür sorgen, dass wieder weniger Menschen in den EU-Mitgliedsstaaten sich an die Seite jener politischen Kräfte stellen, die diesem Europa skeptisch oder gar feindlich gegenüberstehen.
  • Die EU muss das europäische Projekt wieder so überzeugend gestalten, dass ihre Bürgerinnen und Bürger mit Herz und Verstand Europa wählen.