Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. lehnt ein durch Bundesfamilienministerin Karin Prien angedachtes Familienpflegegeld entschieden ab. „Eine weitere Sozialleistung führt nur zu steigenden Sozialabgaben und damit zu noch zusätzlichen Belastungen von Arbeitnehmenden und Unternehmen, und zwar in einer Zeit ohnehin überbordender Sozialkosten. Gleichzeitig setzt ein Familienpflegegeld falsche Anreize: Der Ausstieg aus dem Beruf bzw. die Reduzierung der Arbeitszeit wären die Folgen. Vor allem ist zu erwarten, dass überwiegend Frauen die Pflegeleistung übernehmen werden, damit verfestigen wir nicht nur überkommene Rollenbilder, sondern entziehen qualifizierte Frauen dem Arbeitsmarkt. Insgesamt führt ein mögliches Familienpflegegeld zu einer sinkenden Produktivität und sinkenden Steuereinnahmen. Der Fokus muss auf mehr Arbeit liegen und nicht weniger, wir müssen Rahmenbedingungen schaffen, die eine Erhöhung der Arbeitszeit fördern“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt und fügte hinzu: „Eine grundlegende Reform des Pflegebereichs ist aber überfällig und wir brauchen mehr Pflegefachkräfte.“