Letzte Aktualisierung: 21. Mai 2025
Pressemitteilung
Ein- und Ausfuhren im ersten Quartal 2025 um knapp 3 Prozent im Minus / Brossardt: „Exporte in die Volksrepublik China um über ein Drittel gesunken“
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Die bayerischen Exporte sanken im ersten Quartal 2025 um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf insgesamt 56,5 Milliarden Euro. Die Importe gingen um 2,7 Prozent auf nur noch 55,2 Milliarden Euro zurück. Die heute vom Landesamt für Statistik veröffentlichten Zahlen bezeichnet die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. als alarmierend. „Die Quartalszahlen sind ein weiteres Indiz für die Krise am Standort. Fakt ist: Die wirtschaftliche Schwäche im Inland sorgt für eine anhaltend geringe Nachfrage nach Importen. Die Exporte leiden dagegen unter den insgesamt schwierigen geopolitischen Rahmenbedingungen, der erratischen US-Zollpolitik und der Konkurrenz aus China. Hinzu kommen verschlechterte Standortbedingungen vor Ort. Gleichzeitig verspüren wir eine gewisse Aufbruchsstimmung bei manchen Betrieben. Das leichte Plus bei Exporten und Importen im März 2025 ist ein erstes hoffnungsvolles Zeichen“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Der Negativtrend spiegelt sich im ersten Quartal vor allem bei den wichtigsten Exportmärkten wider. „Die Ausfuhren in die USA als unser wichtigster Exportmarkt mit einem Gesamtanteil von rund 13 Prozent sind trotz möglicher Vorzieheffekte leicht um 1,1 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro gesunken. Fakt ist: Wir brauchen schnell eine Lösung im Zollkonflikt mit der US-Regierung. Im Handel mit China sehen wir einen weiteren Tiefpunkt erreicht: Die Exporte gingen im ersten Quartal 2025 um über ein Drittel auf 3,0 Milliarden Euro zurück. Zudem läuft das Geschäft mit unseren wichtigsten EU-Partnerländern schlecht: die Ausfuhren nach Österreich, Italien, Frankreich und ins Vereinigte Königreich gingen im ersten Quartal um Werte zwischen 0,8 und 4,0 Prozent zurück. Lediglich nach Polen konnten 3,9 Prozent mehr Waren exportiert werden“, so Brossardt.
Bei den einzelnen Warengruppen ergibt sich ein gemischtes Bild. „Bei den wichtigsten Exportgütern im ersten Quartal 2025 – Pkw und Wohnmobile – gab es einen Rückgang um 6,6 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro. Das gleiche gilt für Maschinen: Deren Exporte sanken um 5,7 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro. Bei den Luftfahrzeugen konnten wir hingegen einen kräftigen Exportzuwachs um 30,8 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro beobachten. Wir stellen fest: Unsere Wirtschaft ist derzeit mit einem Mix aus tiefgreifenden strukturellen Problemen sowie massiven außenwirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Das schlägt sich weiterhin in den Zahlen nieder. Die von der Bundesregierung eingeleitete Wirtschaftswende muss daher umso schneller vollendet werden – dann bringen wir die Wirtschaft auch wieder auf Kurs“, so Brossardt.