Die anhaltende und verfestigte Konjunkturkrise sowie die strukturellen Probleme am Standort Deutschland führen zu strukturell steigender Arbeitslosigkeit – bei gleichzeitigem Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel. Dies gilt auch für Bayern und seine Regionen. Das zeigt die aktuelle regionale Arbeitsmarktprognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. heruntergebrochen auf Regierungsbezirk-Ebene ausgewertet hat.
Zwar bleibt die Arbeitslosigkeit in den bayerischen Regionen verglichen mit anderen Ländern noch auf einem niedrigen Niveau, doch der Anstieg der Arbeitslosigkeit setzt sich landesweit fort. „Um diesen negativen Trend zu stoppen, müssen wir dringend die Standortbedingungen in Deutschland verbessern und die Kostenbelastung der Unternehmen reduzieren. Dies gilt insbesondere für die Arbeitskosten, die einen erheblichen Einfluss auf die Beschäftigungsentwicklung haben“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Der IAB-Prognose zufolge wird die Arbeitslosigkeit in Bayern im kommenden Jahr durchschnittlich um 3,6 Prozent bzw. 10.300 Personen auf 293.600 Erwerbslose zunehmen. Die Arbeitslosenquote steigt von 3,7 auf 3,8 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit wird 2025 im Regierungsbezirk Niederbayern nach Berechnungen der vbw auf Basis der IAB-Daten um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent steigen. Niederbayern liegt damit unter den bayerischen Regierungsbezirken auf Platz 5.
Gleichzeitig nimmt auch die Beschäftigung weiter zu, wenn auch konjunkturbedingt etwas verlangsamt. „Dies zeigt: Es kommt zunehmend zu einem Mismatch zwischen Arbeitsnachfrage und Arbeitsangebot. Die gleichzeitige Existenz von Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel wird zu einem Dauerphänomen werden“, sagte Brossardt. Bayernweit soll die Zahl der Beschäftigten laut IAB im kommenden Jahr um 0,5 Prozent bzw. 32.700 auf 5,997 Millionen Personen steigen. In Niederbayern steigt die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 1.800 bzw. 0,4 Prozent auf 467.400.