Letzte Aktualisierung: 29. November 2024
Pressemitteilung
Absatz- und Beschaffungsmärkte diversifizieren für eine resiliente Wirtschaft / Brossardt: „Aufstrebende Schwellenländer bieten unausgeschöpfte Potenziale“
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Die exportorientierte bayerische Wirtschaft hat in den letzten Jahrzehnten besonders stark von der Globalisierung profitiert. Doch störanfällige Lieferketten, Handelskonflikte und geopolitische Spannungen haben Abhängigkeiten offengelegt. „Die USA als unser wichtigster Absatzmarkt außerhalb der EU drohen nun verstärkt wieder auf Protektionismus zu setzen. In dem zunehmend schwierigeren weltwirtschaftlichen und geopolitischem Umfeld müssen Unternehmen ihre Abhängigkeiten von einzelnen Märkten verringern. Der Weg hin zu mehr Resilienz führt über eine Diversifizierung der Beschaffungs- und Absatzmärkte. Das gilt insbesondere im Hinblick auf China. Gebot der Stunde ist kein De-Coupling von China, sondern ein De-Risking. Das heißt, wir brauchen nicht weniger Geschäft mit China, sondern mehr Geschäft mit anderen Ländern und Regionen in der Welt“, so vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt auf einem Kongress.
Großes Potenzial bietet aus Sicht der vbw der indo-pazifische Raum, beispielsweise Vietnam. „Mit dem geschlossenen Freihandelsabkommen werden bis 2027 99 Prozent der Zölle abgeschafft. Mit seiner politischen Stabilität und seinem dynamischen Wachstum wird das Land zu einem immer wichtigeren Akteur in der Region“, sagte Brossardt und ergänzt: „Aufgrund ihrer jungen und wachsenden Bevölkerung, ihres dynamischen Wirtschaftswachstums sowie ihres Rohstoffreichtums bietet auch die Region Subsahara-Afrika viele Chancen für die bayerische Wirtschaft. Studien zeigen, dass die Märkte tendenziell klein, aber dynamisch sind. Beispielsweise hat Äthiopien sein BIP in weniger als zehn Jahren verdoppelt, auch Ruanda, Tansania und Uganda weisen im Zeitraum 2015-2025 durchschnittliche BIP-Wachstumsraten von über fünf Prozent von niedrigem Niveau aus auf. Wenn bayerische Unternehmen sich jetzt nicht mit diesen Zukunftsmärkten befassen, dann werden Wettbewerber schneller sein. Ein Eintritt auf dann bereits besetzte Märkte wird dann teurer und schwieriger“.
Bayern und Deutschland verfügen nach wie vor über einen großen und wettbewerbsfähigen industriellen Sektor. Teilweise liegen die Exportquoten bei über 50 Prozent. „Die heimischen Unternehmen sind durch vielfältige Vorleistungs- und Wertschöpfungsverflechtungen mit einer großen Anzahl anderer Volkswirtschaften vernetzt. Bayern muss an seinem auf Außenhandel basierenden Geschäftsmodell festhalten. Davon profitieren nicht nur international aufgestellte Unternehmen, sondern über die Wertschöpfungsketten auch viele kleine und mittelständische Unternehmen und letztendlich die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft im Freistaat“, so Brossardt abschließend.
Sie finden hier das Update zur Studie "Neue Absatzmärkte für die bayerische Wirtschaft" sowie hier das Update der Studie "Neue Beschaffungsmärkte für die bayerische Wirtschaft".