Letzte Aktualisierung: 30. April 2025
Pressemitteilung
Pakt zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie - vbw zieht positive Bilanz / Brossardt: „Noch Potenziale bei Arbeitszeitflexibilisierung und Betreuungsangeboten“
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Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung, dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag e. V. (BIHK) sowie dem Bayerischen Handwerkstag e. V. (BHT) 2014 den Familienpakt Bayern ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Freistaat weiter zu stärken. Beim Staatsempfang zum zehnjährigen Jubiläum zog vbw Hautgeschäftsführer Bertram Brossardt eine positive Bilanz: „Inzwischen haben sich im Familienpakt fast 1.600 Mitglieder vernetzt, um für Familien in der Arbeitswelt gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Von den Unternehmen stammen 82 Prozent aus dem privatwirtschaftlichen und 18 Prozent aus dem öffentlichen Sektor. Die Zahlen bestätigen das Engagement der Arbeitgeber im Freistaat, ihre Beschäftigten bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen. Gleichzeitig schaffen wir mit dem Familienpakt ein öffentliches Bewusstsein dafür, dass weiter Verbesserungspotenzial besteht, etwa was die gesetzlichen Möglichkeiten zur Arbeitszeitflexibilisierung und den Ausbau von Betreuungsangeboten betrifft.“
Im Rahmen des Familienpaktes erhalten die Unternehmen mit einem breiten Beratungsangebot Unterstützung dabei, die Familienfreundlichkeit am Arbeitsplatz zu heben. Ihnen stehen beispielsweise Leitfäden, Checklisten, Broschüren und auch ein Angebot an Online-Seminaren zur Verfügung. Individuell unterstützt werden sie mit Vor-Ort-Beratung oder über Buddy-Programme. Besonders engagierte Arbeitgeber würdigt der Familienpakt alle zwei Jahre mit der Auszeichnung „Erfolgreich.Familienfreundlich“. Brossardt führte aus: „Diese Gewinnerunternehmen zeigen anschaulich, dass Familienfreundlichkeit und erfolgreiches Wirtschaften Hand in Hand gehen. Indem wir ihren Vorbildcharakter würdigen, schaffen wir Öffentlichkeit und bieten Anregungen für andere Arbeitgeber.“
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist laut vbw eine Stellschraube für die Sicherung des Arbeitskräfte- und Fachkräftebedarfs in Bayern. „Das Angebot an Beschäftigten wird demografisch bedingt in den nächsten rund 15 Jahren deutlich schneller zurückgehen als die ebenfalls abnehmende Nachfrage. Darum ist es wichtig, dass wir berufstätigen Eltern eine vollzeit- oder vollzeitnahe Beschäftigung ermöglichen. Dafür brauchen wir einen weitreichenden Ausbau von Betreuungs- und Pflegeangeboten. Ein weiterer Hebel ist die Flexibilisierung der eigenen Arbeitszeit. Eine Veränderung des deutschen Arbeitszeitrechts ist dringend erforderlich. Die tägliche Höchstarbeitszeit von zehn Stunden muss zugunsten einer durchschnittlichen wöchentlichen Höchstarbeitszeit von 48 Stunden abgeschafft werden. Die europäische Arbeitszeitrichtlinie ermöglicht das“, so Brossardt.