Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.:
„Nach drei Jahren ohne Wachstum hoffen wir für 2026 wieder auf einen leichten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts in Bayern. Allerdings wird der Zuwachs angesichts der weiter bestehenden strukturellen Probleme nur schwach ausfallen. Für 2026 prognostizieren wir daher ein Wachstum von 0,7 Prozent. Für 2025 rechnen wir dagegen mit einem erneuten leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung im Freistaat. Das vergangene Jahr war somit ein weiteres verlorenes Jahr für die Wirtschaft.
Es scheint zumindest so, als wäre der konjunkturelle Tiefpunkt erreicht, die strukturellen Probleme bleiben aber weiterhin bestehen. Denn auch im neuen Jahr sind wir mit hohen Energie- und Arbeitskosten, zu teuren Steuern und Abgaben und weiterhin zu vielen überbordenden bürokratischen Belastungen konfrontiert. Dieser Mix aus Standortnachteilen lässt uns immer dramatischer an internationaler Wettbewerbsfähigkeit einbüßen. Dazu kommen geopolitische Konflikte, ein starker Euro und eine sinkende Nachfrage im In- und Ausland. Zudem gehen wir davon aus, dass die Belastungen der US-Zölle nächstes Jahr auf die bayerische Wirtschaft voll durchschlagen.
Eine nachhaltige Belebung der Wirtschaft ist derzeit nicht in Sicht. Zwar hat die Bundesregierung bereits erste positive Maßnahmen beschlossen, die konkrete Umsetzung von vielen Projekten steht aber noch aus. 2026 benötigen wir einen großen Wurf bei den strukturellen Reformen, wie etwa bei den Sozialversicherungssystemen und der Bürokratie. Fakt ist: Das kommende Jahr muss eine Wende einleiten, so dass wir unsere hausgemachten Standortprobleme endlich in den Griff bekommen. Es geht um nichts weniger als die Sicherung von Standort und Wohlstand.“
Die vollständige vbw Konjunkturprognose für 2026 finden Sie hier
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