Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.:
„Der Rückgang des bayerischen Bruttoinlandsprodukts im ersten Halbjahr 2025 um 0,4 Prozent ist ein weiteres Alarmsignal für unseren Wirtschaftsstandort. Aufgrund der überdurchschnittlichen Bedeutung der Industrie ist Bayern von den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen besonders betroffen. Fakt ist: Wir müssen endlich die Kurve kriegen. Es scheint, als wäre der konjunkturelle Tiefpunkt erreicht, aber die tiefgreifendenden strukturellen Probleme hindern jeglichen Versuch, unsere Wirtschaft wieder spürbar auf Erfolgskurs zu bringen. Die hohen Kosten für Arbeit, Steuern und Energie sind die größten Wachstumsbremsen. Gerade was die Lohnzusatzkosten und die Kosten für Energie anbelangt, liegt die Zuständigkeit zum größten Teil beim Bund. Der Spielraum Bayerns ist hier eingeschränkt. Der Schlüssel zur Lösung liegt folglich in Berlin: Die schwarz-rote Bundesregierung muss das Tempo zur Vollendung der Wirtschaftswende nochmal deutlich erhöhen – auch mit Blick auf die tiefgreifendenden Umbrüche in der Weltwirtschaft und der protektionistischen Tendenzen unserer wichtigsten außereuropäischen Handelspartner, den USA und China.“