Letzte Aktualisierung: 01. Oktober 2025
Pressemitteilung
Ausbau kommt voran – Neue Technologien treiben den Bedarf an / Helmberger: „Turbo beim Ausbau von Mobilfunk und Glasfaser zünden“
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Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. unterstrich im Rahmen eines Pressegesprächs in der Oberpfalz die Bedeutung flächendeckender und leistungsfähiger digitaler Netze für die Zukunftsfähigkeit des Standorts. Johannes Helmberger, Vorstandsvorsitzender der vbw Bezirksgruppe Oberpfalz erklärte: „Laut einer aktuellen vbw Studie hatten im Juli 2025 68,3 Prozent der Haushalte in der Oberpfalz eine Gigabit-Verbindung, also einen Anschluss mit mindestens 1.000 Mbit/s im Download. Die Anbindung hat damit im Vergleich zum Vorjahreswert um 3,9 Prozentpunkte zugelegt. Besonders gut sieht es mit 94,6 Prozent in den Städten aus. Hier liegen wir mit knapp fünf Prozent deutlich über dem Schnitt in den städtischen Räumen im Freistaat, im ländlichen Bereich sogar gut zehn Prozent, wenn auch auf niedrigerem Niveau.“
„Immerhin können in der Oberpfalz 64,7 Prozent der Unternehmen in Gewerbegebieten und 65,6 Prozent aller Unternehmen in der Region Gigabitanschlüsse nutzen. In Gewerbegebieten entspricht das in etwa dem bayernweiten Schnitt, betrachten wir alle Oberpfälzer Unternehmen, ist der Versorgungsgrad knapp vier Prozentpunkte niedriger. Hier sehen wir noch deutlichen Entwicklungsbedarf, zumal die Bedarfsprognosen steigen: Die Hälfte der bayerischen Unternehmen rechnet mit einem weiter stark steigenden Breitbandbedarf. Für die Betriebe ist die digitale Transformation eine zentrale Chance, um im globalen Wettbewerb auch zukünftig vorne mitzuspielen und gleichzeitig unser Land fit für die Zukunft zu machen. Auf Dauer schaffen sie das nur mit gigabitfähigen und zuverlässigen digitalen Netzen überall in der Oberpfalz“, ergänzte Helmberger.
Für die vbw spielt Glasfaser dabei eine zentrale Rolle. „Beim Ausbau kommen wir in der Oberpfalz recht gut voran. Nach einem Anstieg um 10,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr haben inzwischen knapp 35,7 Prozent der Haushalte einen Glasfaseranschluss. Damit liegen wir leicht unter dem Durchschnitt im Freistaat und auf dem zweiten Platz unter allen Regierungsbezirken in Bayern. Bei der Glasfaseranbindung von Unternehmen in Gewerbegebieten liegt die Oberpfalz bei 50,2 Prozent im bayerischen Mittel. Außerhalb von Gewerbegebieten ist der Prozentsatz der Versorgung mit 37 Prozent deutlich niedriger. Wir erwarten, dass durch zusätzliche Fördermaßnahmen und angekündigte Aktivitäten am Markt innerhalb der nächsten Jahre in der Region 53,5 Prozent aller Haushalte mit Glasfaser versorgt werden. Es gibt aber weiterhin viel zu tun: In 61 Kommunen in der Oberpfalz haben bisher weniger als 20 Prozent der Haushalte einen Anschluss, der zumindest im Download Gigabit-Bandbreiten ermöglicht. 34 dieser Gemeinden überwinden allerdings absehbar diese 20-Prozent-Schwelle. Hier geht aber noch deutlich mehr“, so Helmberger weiter.
Darüber hinaus setzt die vbw auf einen entschiedenen Ausbau der 5G-Mobilfunkverfügbarkeit. „Hier fordern wir ebenfalls eine weitere Verbesserung bei der Netzverfügbarkeit. In acht Oberpfälzer Kommunen haben die Betreiber von Mobilfunktürmen bereits Zuwendungsbescheide erhalten, um weiße Flecken in der mobilen Netzlandschaft zu schließen. Im Vorjahr war dies bei lediglich einer Kommune der Fall“, berichtet Helmberger und ergänzt: „Gleichzeitig weist die tatsächliche Empfangsqualität in der gesamten Oberpfalz weiterhin deutliche Schwächen auf. Tatsächlich erreichte bei einer Befahrung Ende 2024 keiner der drei Mobilfunk-Provider an mehr als 35,7 Prozent der Messpunkte eine gute Empfangsqualität. Die Herausforderung liegt also nur zum Teil darin, Lücken in der Fläche zu schließen. Wir stehen gleichzeitig auch vor der Herausforderung, verbliebene Schwächen in den bereits ausgebauten Netzteilen zu beheben – vor allem mit Blick auf die gestiegene Nachfrage oder Neubauten.“
Helmberger forderte für die Wirtschaft in der Oberpfalz: „Der flächendeckende Ausbau von 5G-Mobilfunk und Glasfaser muss weiter höchste Priorität haben. Die Bayerische Staatsregierung hat bereits eine Vielzahl an Förderungen aufgesetzt. Jetzt sind die Kommunen gefragt, vorhandene Fördermöglichkeiten weiterhin aktiv auszuschöpfen. Gleichzeitig setzen wir auf die schwarz-rote Bundesregierung. Die kürzliche Verabschiedung des Netzausbau-Beschleunigungsgesetzes und die Einstufung von digitalen Netzen als überragendes öffentliches Interesse waren dabei wichtige Schritte für einen beschleunigten Netzausbau. Zentral ist jetzt, dass es im Gigabitförderprogramm des Bundes verlässliche Förderzusagen gibt und der regionale Bedarf bei der Mittelvergabe stärker berücksichtigt wird. Es geht um die Zukunftsfähigkeit unseres Standorts“, betonte Helmberger.
Der bayerische Staatsminister der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker, Gastredner beim vbw Pressegespräch in Regensburg, sagte: „Der Ausbau eines flächendeckenden und schnellen Glasfasernetzes ist maßgeblich für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Infrastruktur Bayerns. Über 2,6 Milliarden Euro Fördermittel – davon 464 Millionen Euro in der Oberpfalz – haben wir im Freistaat bereits in den Ausbau unserer digitalen Datenautobahnen investiert. 45.000 Glasfaseranschlüsse bis ins Haus wurden damit allein in der Oberpfalz gefördert. Und unser Ziel haben wir immer fest im Blick: Internet auf Gigabitniveau – und das bayernweit! Dank unserer Förderprogramme sind in der Oberpfalz bereits jetzt fast 70 Prozent der Haushalte gigabitfähig. Voraussichtlich 441.000 Haushalte beziehungsweise rund 80 Prozent der Oberpfälzer Haushalte werden nach Abschluss der laufenden Projekte gigabitfähig erschlossen sein! Rund 14.000 Kilometer geförderte Glasfaser, rund 7.500 kostenlose BayernWLAN-Hotspots und über 28 ausgezeichnete Gigabit-Regionen in der Oberpfalz bestärken unseren bayerischen Weg und zeigen: flächendeckendes Gigabit-Internet ist bereits heute vielerorts Realität und ein lebendiger Beweis dafür, wie die Oberpfalz beim Ausbau der Highspeed-Netze kräftig voranschreitet.“
Hinweis: Die Daten stammen aus der Studie „Versorgungsgrad der digitalen Infrastruktur in Bayern“, die IW Consult unter anderem für die Oberpfalz aufbereitet hat, sowie aus aktuellen Datenbeständen des bayerischen Finanzministeriums zur Festnetzversorgung der Haushalte. Beide sind online hier verfügbar.