Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. warnt vor weiterem bürokratischen Aufwand aufgrund der angestrebten Green Claims-Richtlinie der EU, die am 17. Juni beim Treffen der Minister der Mitgliedsländer behandelt werden soll. „Transparente umweltbezogene Aussagen für Produkte und Dienstleistungen sind im Sinne der Unternehmen. Sie schaffen fairen Wettbewerb und helfen Verbrauchern bei ihren Entscheidungen. Die von der EU erarbeitete Richtlinie bringt aber unverhältnismäßige bürokratische Belastungen für die Wirtschaft mit sich. Brüssel muss seine Vorgaben endlich runterfahren und nicht Prozesse weiter verkomplizieren. Die EU droht so die Bemühungen europäischer Unternehmen durch überzogene Anforderungen zu untergraben, anstatt nachhaltige Innovationen und Praktiken zu fördern“, meint vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Laut dem derzeitigen Kommissionsvorschlag sollen im Rahmen der Richtlinie Unternehmen künftig Mindeststandards bei Umweltaussagen über ihre Produkte und Dienstleistungen einhalten. Unter anderem müssten alle Aussagen vorab behördlich geprüft werden.
Aus Sicht der vbw muss eine Richtlinie zu Umweltaussagen für Unternehmen vor allem alltagstauglich sein. „In Brüssel plant man, neue Stellen für Prüfverfahren von Unternehmensaussagen mit Umweltbezug einzurichten. Das ist der falsche Weg. Wir müssen mit möglichst einfachen Verfahren für Transparenz sorgen, ohne unternehmerische Abläufe zu verlangsamen. Das muss der Anspruch an gute Gesetzgebung sein“, erklärt Brossardt und ergänzt: „Auch bei den Verbraucherinformationen brauchen wir vor allem Klarheit. Die angedachte Informationsflut schlägt schnell ins Gegenteil um und überfordert Konsumenten. Außerdem braucht es eine stärkere Harmonisierung der Richtline in der gesamten EU. Unterschiedliche nationale Auslegungen schaffen Ungleichheiten und verzerren den Wettbewerb.“