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Letzte Aktualisierung: 12. November 2025

Pressemitteilung

Auslandsengagement ist Reaktion auf schlechte Rahmenbedingungen im Inland / Brossardt: „Produktion im Ausland ersetzt Produktion im Inland – diesen Trend müssen wir stoppen“

Die Globalisierung wurde in den letzten Jahren vor allem von Direktinvestitionen (FDI) getrieben. Dabei haben sich die bayerischen FDI im Ausland wesentlich dynamischer entwickelt als die ausländischen FDI im Freistaat. „Es zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Früher war das dominierende Motiv für FDI im Ausland die Erschließung entfernter Märkte. Nun ist es der Aus- und Aufbau von Auslandsproduktion, mit der die Unternehmen auf Kostennachteile und die immer offener zu Tage tretenden Standortschwächen im Inland reagieren. Für unsere internationalen Wettbewerbsnachteile bezahlen wir mit der zunehmenden De-Industrialisierung einen hohen Preis“, fasst Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., den Kern der Studie „Internationalisierung bayerischer Unternehmen – aktuelle und künftige Trends“ zusammen. Diese wurde von der IW Consult GmbH erstellt und beleuchtet anhand einer Umfrage von 500 Unternehmen detailliert, wie sich das Auslandsengagement der Unternehmen in Bayern entwickelt hat und sich voraussichtlich weiter entwickeln wird.

So stiegen die bayerischen FDI im Ausland von 2013 bis 2023 um durchschnittlich sechs Prozent, Bruttowertschöpfung im Inland (+4,3 Prozent) und Exporte (+3,1 Prozent) konnten da nicht mithalten. „2023 und 2024 waren geprägt von handels- und geopolitischen Konflikten, das hat dem Auslandsengagement bayerischer Unternehmen einen vorübergehenden Dämpfer verpasst“, erklärt Brossardt und ergänzt: „Aber der Gang ins Ausland wird nicht nur wieder zunehmen, sondern auch beschleunigt. Bis 2027 wird der Anteil der Unternehmen mit Auslandsproduktion von 18 auf rund 21 Prozent steigen. So bitter das für unseren Standort ist, die De-Industrialisierung ist in vollem Gange.“

Bis 2027 wird sich der Anteil der Auslandsproduktion an der Gesamtproduktion über alle bayerischen Unternehmen von 7,7 Prozent in 2021 auf 8,4 Prozent in 2027 steigern. „Das geht für ein Viertel der Befragten mit einer Verringerung der Inlandsproduktion einher, sieben Prozent geben die Produktion im Inland sogar komplett auf. Das sind alarmierende Zahlen, denn was einmal weg ist, kommt so schnell nicht zurück. Um solche Verlagerungen zu verhindern, müssen die Standortbedingungen im Inland zügig und nachhaltig verbessert werden. Das betrifft Energie- und Arbeitskosten ebenso wie Steuern und Bürokratie. Dadurch begrenzen wir die Abwanderung heimischer Unternehmen und machen unseren Standort attraktiv für Investitionen ausländischer Firmen“, appelliert Brossardt in Richtung Bundesregierung.

Die Studie findet sich hier : vbw-bayern.de/internationalisierung

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