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Letzte Aktualisierung: 04. November 2025

Pressemitteilung

Produktivitätsgewinne vor allem bei hochdigitalisierten Unternehmen / Brossardt: „Abbau regulatorischer Hürden Gebot der Stunde“

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„Der Megatrend Digitalisierung bringt nicht sofort breite Produktivitätsgewinne in der bayerischen Industrie. Doch digitale Technologien steigern die Effizienz, vor allem bei hochdigitalisierten Vorreiterunternehmen. Besonders profitieren Firmen, die schon länger auf Hochdigitalisierung setzen“, fasst Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. die zentralen Ergebnisse der vbw Studie „Effekte der Digitalisierung auf die Produktivität in der bayerischen Industrie“ zusammen. Die von der IW Consult erstellte Studie untersucht das Produktivitätsparadoxon: Trotz zunehmender Digitalisierung bleiben erwartete Produktivitätsgewinne zunächst oft aus.

Hochdigitalisierte Vorreiterunternehmen verzeichnen deutlich höhere Produktivitätsgewinne als die Gesamtwirtschaft, da sie länger in diese Technologien investieren. „Entscheidend ist also die Zeitspanne, bis wann neue Technologien auch in der Breite der Unternehmen ihre Wirkung entfalten“, so Brossardt. Die Studie zeigt, dass lange Umsetzungsverzögerungen eine Herausforderung darstellen. Erst bei ausreichender Digitalisierung in Branchen und Unternehmen entfalten sich positive Effekte. Dafür sind eine gute IT-Infrastruktur, organisatorische Anpassungen und qualifizierte Mitarbeiter nötig. „Im Kern verbreiten sich neue Technologien noch zu langsam und notwendige Transformationsinvestitionen werden nicht konsequent umgesetzt“, erklärt Brossardt.

Die Fakten belegen: Digitalaffine Unternehmen sind deutlich produktiver als nicht digitalaffine. Ihre Produktivität liegt branchenübergreifend um 17 Prozent höher. „Bei der Industrie, die die bayerische Wirtschaft besonders prägt, ist dieser Unterschied mit 29 Prozent sogar noch größer“, erklärt Brossardt.

Laut vbw ist der Abbau regulatorischer Hürden entscheidend, um die negativen Effekte von Umsetzungsverzögerungen zu reduzieren. Dann können digitale Innovationen, wie zum Beispiel bei der KI-Technologie, in den Unternehmen schneller ihre Wirkung entfalten. „Der Gesetzgeber muss handeln. Wir dürfen uns im globalen Wettbewerb nicht durch bürokratische Hürden abhängen lassen“, fordert Brossardt.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Ein höherer Digitalisierungsgrad fördert das Wirtschaftswachstum nur bei passenden Rahmenbedingungen. So lag das Produktivitätswachstum in der bayerischen Industrie zwischen 2008 und 2016 bei durchschnittlich 3,2 Prozent, im Zeitraum 2016 bis 2024 hingegen nur noch bei 1,4 Prozent. „Produktivität ist der Schlüssel zu Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand. Der langsamere Anstieg der Produktivität im zweiten Zeitabschnitt ist unter anderem auf die Corona-Pandemie zurückzuführen, die zahlreichen geopolitischen Krisen, die Herausforderungen der Transformation sowie die sich immer stärker manifestierenden strukturellen Defizite. Die stärkere Digitalisierung konnte das bisher nicht ausgleichen. Die mit ihr verbundenen Hoffnungen auf kurzfristige Produktivitätssteigerungen haben sich in der Breite bisher nicht erfüllt“, erklärt Brossardt und ergänzt: „Dennoch gibt es keine Alternative zur verstärkten Digitalisierung. Sie ist für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens unerlässlich.“

Denn Investitionen in Digitalisierung zahlen sich unter dem Strich für Unternehmen grundsätzlich aus. Die Studienergebnisse zeigen, dass die zunehmende Digitalisierung mittel- und längerfristig zu einem Anstieg der Produktivität führen wird. „Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die breite Masse der bayerischen Industrie noch viel zu wenig investiert. Hier besteht Nachholbedarf“, so Brossardt abschließend.

Die Studie finden Sie hier: https://vbw-bayern.de/effekte_digitalisierung_produktivitaet

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