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Letzte Aktualisierung: 25. November 2025

Pressemitteilung

vbw unterstützt Erleichterungen bei Entwaldungsverordnung, sieht aber weiterhin Mängel / Brossardt: „Bürokratie für Unternehmen in Null-Risiko-Ländern muss ganz wegfallen“

– Im Vorfeld der Entscheidung im EU-Parlament über Erleichterungen bei der Entwaldungsverordnung gibt die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. zu bedenken, dass ein entscheidender Punkt sowohl im Gesetzesvorschlag der Kommission als auch im Kompromisspapier, auf das sich die Mehrheit der Mitgliedsstaaten geeinigt haben, fehlt: „Unternehmen in Ländern, die nachweislich Wälder schützen, wie das in Deutschland seit Jahrzehnten der Fall ist, dürfen nicht mit bürokratischen Auflagen belastet werden. Wir brauchen deshalb in dieser Verordnung eine zusätzliche ‚No-Risk-Kategorie‘ für Länder und Regionen, in denen überhaupt kein Entwaldungsrisiko besteht“, fordert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Die vbw begrüßt, dass immerhin die Bereitschaft besteht, sinnvolle Erleichterungen vorzusehen. So sollen kleine Betriebe in Niedrigrisikoländern beispielsweise aus der Land- und Forstwirtschaft künftig nur noch einmalig eine einfache Erklärung zum Nachweis über ihre entwaldungsfreien Erzeugnisse einreichen sollen. Viele bayerische Betriebe würden dadurch zwar entlastet, aber nicht komplett von der Dokumentationspflicht befreit. Dazu Brossardt: „Auch bei der Fokussierung auf die Unternehmen, die den Rohstoff oder das bereits bearbeitete Produkt erstmals auf den europäischen Markt bringen, gibt es ein ‚Ja, aber‘, denn: Entlang der kompletten, nachgelagerten Wertschöpfungskette müssten die Informationen lückenlos dokumentiert und teils weitergegeben werden. Dieser Aufwand bringt rein gar nichts für den Schutz des Waldes.“

Die EU-Entwaldungsverordnung ist Teil des ‚Green Deal‘ und regelt dokumentarische Pflichten für Unternehmen. „Der jetzt auf dem Tisch liegende Kompromissvorschlag der Verordnung, hinter dem die Mehrheit der Mitgliedsstaaten steht, ebenso wie die Aktivitäten der vergangenen Wochen unter anderem zum Lieferkettengesetz, zeigt: Die EU hat verstanden, dass sie mit überbordenden bürokratischen Lasten die Wirtschaft erdrückt, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen einschränkt und auch dem Standort Europa schadet. Es ist richtig und wichtig, dass sie daran arbeitet, dies zu ändern. Die Ansätze für eine pragmatischere Ausgestaltung der Verordnung gehen aber nicht weit genug. Es drängt außerdem die Zeit, bis Ende des Jahres muss eine pragmatische Lösung gefunden werden“, erklärt Brossardt.

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