Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert, die Erwerbstätigkeit von Frauen zu erhöhen, um die bestehende Entgeltlücke zu schließen. „Das ist zielführender als auf noch mehr Vorschriften zu setzen, die in der gegenwärtig schwierigen Lage weitere zusätzliche Bürokratie in die Unternehmen tragen“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt anlässlich der DGB-Forderung an die Bundesregierung, in Sachen Entgelttransparenz regulatorisch nochmals tätig zu werden.
Brossardt führt aus: „Entgeltdiskriminierung ist nach europäischem und nationalem Recht ohnehin verboten, es besteht kein Handlungsbedarf. Entgeltunterschiede liegen gerade in den verschiedenen Erwerbsbiografien, der unterschiedlichen Berufswahl und Lebenssituation begründet. Die so genannte bereinigte Entgeltlücke, bei der Männer und Frauen mit ähnlichen Qualifikationen, Berufen und Erwerbsbiografien miteinander verglichen werden, liegt bei lediglich rund sieben Prozent. Um die bestehende Lücke zu schließen, ist es entscheidend, Frauen den Weg zu einer vollzeitnahen Beschäftigung, zu ebnen. Von den erwerbstätigen Frauen mit Kindern arbeiten etwa zwei Drittel in Teilzeit. Wir werben verstärkt für eine Ausweitung der Arbeitszeiten. So gilt es einerseits, die Betreuungsinfrastruktur für Kinder weiter zu verbessern, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu stärken. Andererseits müssen negative Anreize abgebaut werden, die eine Ausweitung der Arbeitszeit unattraktiv machen. Mit einer höheren und längeren Erwerbsbeteiligung von Frauen kann auch ein Beitrag zur Fachkräftesicherung geleistet werden“, so Brossardt.