Letzte Aktualisierung: 11. September 2024
Pressemitteilung
Transformation als Chance – Wettbewerbsfähiger Standort ist Grundvoraussetzung / Otte: „Rahmen schaffen, damit Unternehmen Innovationskraft entfalten können“
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Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert die Politik in Bund, Freistaat und auch auf EU-Ebene auf, jetzt die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen, damit sich in der Transformation die Innovationskraft der Unternehmen entfalten kann. „Wichtig ist, dass die Unternehmen in der Transformation hin zur Klimaneutralität wettbewerbsfähig bleiben. Die Transformation ist eine Herkulesaufgabe und langfristig angelegt. Unsere Unternehmen gestalten den Wandel aktiv mit. Sie werden ihre künftigen Standortentscheidungen aber maßgeblich davon abhängig machen, ob ausreichend grüne und bezahlbare Energie zur Verfügung steht“, betont Michael Otte, Mitglied des bayme Vorstands der Region Oberfranken-Ost, im Rahmen der 14. Kooperationsveranstaltung „Perspektive Oberfranken – Transformation und Klimaneutralität als persönliche Chance?“ der vbw gemeinsam mit der Frankenpost/Neue Presse Coburg.
Damit die Transformation gelingen kann, braucht es aus Sicht der vbw eine effiziente, planbare Klimapolitik und deutlich mehr Tempo beim Ausbau der Energieinfrastruktur. „Wenn der Freistaat seine Ziele erreichen will, brauchen wir hier in der Region bis 2040 jedes Jahr mindestens zwölf große neue Windkraftanlagen und Freiflächen-Photovoltaik auf einer Fläche von etwa 250 Fußballfeldern“, erklärt Otte und ergänzt: „Der geplante Netzausbau muss so schnell und effizient wie möglich umgesetzt werden. Das gilt für Strom genauso wie für Wasserstoff. Wir benötigen eine zügige Umsetzung der Kraftwerksstrategie, um mit Gas- und perspektivisch Wasserstoffkraftwerken unsere Versorgung zu sichern. Dringend erforderlich sind die Entschlackung, Modernisierung und Vereinfachung der Planungs- und Genehmigungsverfahren, besonders auch auf den nachgelagerten Verwaltungsebenen. Darum ist es richtig, dass die Bayerische Staatsregierung die Themen Bürokratieabbau und Beschleunigung nun anpackt.“
Der Kapuzinermönch Bruder Paulus gab als Gastredner und Experte für die Sinnsuche in der Transformation in seinem Vortrag wertvolle Impulse für die anschließende Diskussion. Er betonte: „Wer sicher auf dem Fundament der Werte steht, ist verantwortungsstark und wandlungsbereit. Werte wie Wahrheit, Freiheit und Gerechtigkeit beflügeln den Fortschritt durch eine kreative Antwort auf die Herausforderungen, die das Leben stellt. Wichtig ist, Ängste ernst zu nehmen und den breiten Dialog zu pflegen."
Moderiert wurde die Veranstaltung von Marcel Auermann, Gesamt-Chefredakteur der Verlagsgruppe Hof, Coburg, Suhl, Bayreuth (HCSB), zu der auch die „Frankenpost“ und die „Neue Presse“ gehören, sowie Matthias Will, Leiter der Wirtschaftsredaktion von Frankenpost und Neuer Presse.
Auermann erklärte im Rahmen der Diskussion: „Aktuelle Studien zeigen, dass die Menschen noch immer einen raschen klimaneutralen Industrieumbau in Deutschland wollen. Aber die Zustimmung hat abgenommen. Das Thema „Soziale Ungleichheit“ steht stattdessen ganz oben auf der Prioritätenliste. Natürlich kann deshalb nicht der Klimaschutz vernachlässigt werden. Unternehmen und Politik stecken deshalb in dem Dilemma, Klimaschutzmaßnahmen mit wirtschaftlicher Stabilität und sozialer Gerechtigkeit in Einklang zu bringen.“