Letzte Aktualisierung: 05. Dezember 2024
Pressemitteilung
Aufwärtstrend bei den Rohstoffkosten setzt sich im Oktober fort / Brossardt: „Fehlende Aufträge bei steigenden Kosten bedrohen die Betriebe“
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Der Rohstoffpreisindex der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ist im Oktober 2024 gegenüber dem Vormonat um 4,4 Prozent auf 156,7 Punkte gestiegen. „Dies ist bereits der zweite deutliche Anstieg in Folge. Die Preisspirale bei den Rohstoffkosten zeigt wieder nach oben. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Index um 18,4 Prozent höher. Mehr noch: Verglichen mit dem Durchschnitt des Vor-Corona-Jahres 2019 mussten bayerische Unternehmen für ihre Rohstoffe im Durchschnitt 42,0 Prozent mehr bezahlen. Eine immense Belastung für unsere Unternehmen – vor allem angesichts der aktuellen Struktur- und Konjunkturkrise“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die Preise der einzelnen Rohstoffgruppen stiegen im Oktober gegenüber dem Vormonat allesamt an. „Im Oktober konnten wir einen Zuwachs der Preise für Industriemetalle um 4,2 Prozent beobachten. Dies lag vor allem am Anstieg der Kosten für die für Bayern so zentralen Importgüter Aluminium (+ 6,0 Prozent) und Kupfer (+3,1 Prozent). Besonders heftige Preisanstiege erfuhren zudem Eisenerz (+ 14,1 Prozent) und Zink (+ 9,2 Prozent). Bei den seltenen Erden gab es ebenfalls einen Kostenanstieg, dieser fiel mit 0,6 Prozent jedoch unterdurchschnittlich aus. Die Gruppe der Edelmetalle dagegen verzeichnete erneut den stärksten Anstieg: Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise um satte 5,8 Prozent. Fakt ist: Keines der im Index enthaltenen Edelmetalle wurde gegenüber dem September günstiger“, erläutert Brossardt.
Die vbw pocht angesichts der großen Belastungen für die Unternehmen auf eine echte wirtschaftspolitische Wende. „Mit den Neuwahlen im Februar haben wir die einmalige Chance auf einen Neustart. Die Wirtschaftswende muss sofort umgesetzt und die Betriebe schnell entlastet werden. Zudem gilt es, die Diversifizierung des Rohstoffbezugs zu fördern und mehr internationale Märkte mit gleichwertigen Wettbewerbsbedingungen zu erschließen. Außerdem muss die Nutzung von heimischen Rohstoffvorkommen erleichtert und die Verwendung von Sekundärrohstoffen im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft ausgebaut werden. Ohne eine zuverlässige Rohstoffversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen verstärken wir nur die bereits voranschreitende Deindustrialisierung“, so Brossardt abschließend.
In den vbw Rohstoffpreisindex fließen die Weltmarktpreise von 42 Rohstoffarten ein. Es handelt sich um Preise auf US-Dollar Basis. Diese werden gewichtet mit dem Importanteil des jeweiligen Rohstoffes nach Bayern.
Den kompletten vbw Rohstoffpreisindex finden Sie hier .
Die vbw Studie Rohstoffsituation der bayerischen Wirtschaft finden Sie hier .