Der Rohstoffpreisindex der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ist im zweiten Quartal 2025 um 4,1 Prozent gegenüber dem ersten Quartal gesunken und lag bei durchschnittlich 147,1 Punkten. „Nachdem im letzten Jahr ein Aufwärtstrend bei den Preisen zu erkennen war, bewegt sich der Trend seit Anfang dieses Jahres seitwärts. Die aktuell schwache Wirtschaftsentwicklung und die erratische US-Zollpolitik beeinflussen auch die Rohstoffpreise“, sagt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die Preise für Industriemetalle sind im zweiten Quartal 2025 um leicht unterdurchschnittliche 3,0 Prozent zurückgegangen. Der Preis für das sehr wichtige Industriemetall Aluminium ging gegenüber dem Vorquartal um 6,9 Prozent zurück. „Diese Entwicklung war damit auch hauptverantwortlich für den Rückgang der durchschnittlichen Preise für Industriemetalle. Denn andere Metalle verteuerten sich, zum Beispiel stieg der Preis für Germanium im zweiten Quartal um die Hälfte und der Preis für Wismut verdoppelte sich sogar“, erläutert Brossardt.
Entgegen dem allgemeinen Trend stiegen im abgelaufenen Quartal die Preise für Seltene Erden (+8,9 Prozent) und Edelmetalle (+11 Prozent) überdurchschnittlich stark an. Deutlich teurer wurden unter anderem die seltenen Erden Terbium (+27,6 Prozent) und Yttrium (+17,4 Prozent). Bei den Edelmetallen verteuerte sich insbesondere Gold (+15,0 Prozent). Auch gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres zogen die Preise für Edelmetalle kräftig an, das Plus lag hier bei 27,2 Prozent. „Hier wird die aktuelle Unsicherheit deutlich, die chinesischen Exportkontrollen für seltene Erden und Magnete treiben die Preise zusätzlich in die Höhe. Hier wird dringend Stabilität benötigt“, so Brossardt weiter.
Die vbw fordert, den Bezug von Rohstoffen politisch und in der unternehmerischen Planung dringend zu priorisieren: „Der industriell geprägte Standort Bayern ist auf die sichere Rohstoffverfügbarkeit zu bezahlbaren Preisen angewiesen. Die Betriebe brauchen deshalb schnell Entlastung und Stabilität. Dazu braucht es den Erhalt und die weitere Erschließung von internationalen Märkten mit gleichwertigen Wettbewerbsbedingungen sowie die Nutzung von heimischen Rohstoffvorkommen“, sagt Brossardt abschließend.