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Letzte Aktualisierung: 02. September 2025

Pressemitteilung

Selbstbewusstes Europa für einen starken Wirtschaftsstandort / Brossardt: „Neue Freihandelsabkommen schließen und Standortbedingungen verbessern“

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 Christoph Schreiber
Christoph Schreiber
Pressestelle / ibw
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Die geopolitischen Rivalitäten und die in Gang gekommene Zollspirale behindern den internationalen Warenaustausch und das globale Wachstum. Vor allem Deutschland und Bayern als stark international aufgestellte Volkswirtschaften sind davon betroffen. Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert, dass Europa selbstbewusst gegenüber den wirtschaftlichen Großmächten USA und China auftritt und seine Resilienz durch die Gewinnung neuer Handelspartner erhöht. „Dies ist unverzichtbar, da die Handelskonflikte zwischen den USA, China und Europa sich in den bayerischen Exportzahlen bereits bemerkbar machen. So gingen die bayerischen Ausfuhren in die USA im ersten Halbjahr 2025 um gut drei Prozent zurück. Die Exporte nach China brachen um fast 25 Prozent ein. Darüber hinaus zeigt sich im Handel mit China eine starke Importabhängigkeit insbesondere bei elektrischen und elektronischen Produkten sowie bei Rohstoffen wie Seltenen Erden. Der EU-US-Zolldeal hat nur vorübergehend für Planungssicherheit gesorgt, weitere Einbußen im Exportgeschäft werden aber folgen“, erklärte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt bei einem Journalistenseminar zur Rolle Europas zwischen den USA und China. Referent war Prof. Achim Wambach, Ph.D. Präsident des ZEW - Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung.

In seinem Vortrag gab Prof. Wambach, Ph.D. Einblick in Chancen und Gefahren für Europa angesichts einer veränderten Weltwirtschaftsordnung. „Europa steht zwischen US-Protektionismus und chinesischer Industriepolitik. Die Antwort heißt nicht Abschottung, sondern Konzentration auf die eigenen Stärken und eine strategische Öffnung zu neuen Partnern. Zwischen den Machtblöcken USA und China braucht Europa ein stärkeres Auftreten – wirtschaftlich wie politisch“, so Prof. Wambach.

Die vbw sieht neben Freihandelsabkommen der EU mit weiteren internationalen Handelspartnern auch die Notwendigkeit, parallel den EU-Binnenmarkt zu stärken. „Die Rückgänge beim Handel mit den USA und China müssen durch neue Handelspartnerschaften kompensiert werden, sonst gehen weitere Industriearbeitsplätze in Deutschland und im Freistaat verloren. Mit einer verstärkten Förderung des innereuropäischen Handels können Verluste im Warenaustausch mit den USA und China wenigstens teilweise ausgeglichen werden. Schon heute erfolgt über die Hälfte unseres Außenhandels mit unseren EU-Partnern. Aber auch im Binnenmarkt gibt es noch einige Hürden, die abgebaut werden müssen. Gleichzeitig müssen wir unsere Standortbedingungen in Europa verbessern. Wir müssen Bürokratie abbauen, Kosten senken und Investitionsanreize schaffen. Dadurch werden wir auch attraktiver als Handelspartner für andere Staaten“, so Brossardt abschließend.

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