Letzte Aktualisierung: 20. November 2025
Pressemitteilung
Im- und Exporte in den ersten neun Monaten im Minus / Brossardt: „Strukturelle Probleme endlich angehen, dann gelingt der wirtschaftliche Aufbruch“
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Die bayerische Wirtschaft exportierte im September 2025 Waren im Wert von fast 19,7 Milliarden Euro ins Ausland, das waren 3,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Importe stiegen im selben Zeitraum um 4,5 Prozent auf 20,4 Milliarden Euro. Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. gibt angesichts der heute vom Landesamt für Statistik veröffentlichten Zahlen weiterhin keine Entwarnung. „Die Anzeichen mehren sich, dass wir eine konjunkturelle Bodenbildung erreicht haben, der Anstieg der Export- und Importzahlen im September deutet zumindest daraufhin. Gleichwohl darf man Monatswerte nicht überinterpretieren, denn die Gesamtbetrachtung zeigt: In den ersten neun Monaten des Jahres lagen sowohl die Ein- als auch die Ausfuhren weiterhin unter dem Vorjahresniveau. Es bleibt dabei: Die strukturellen Standortprobleme bleiben unser größter Wettbewerbsnachteil, sie verschlimmern die bereits großen außenwirtschaftlichen Herausforderungen für unsere Unternehmen. Zunehmender Protektionismus und ein Euro, der gegenüber den Währungen unserer wichtigsten außereuropäischen Handelspartner zuletzt stark aufgewertet hat, stellen einen bedrohlichen Mix für unsere stark exportorientierte Industrie dar. In diesem Umfeld ist es das Mindeste, dass wir unsere hausgemachten Wettbewerbsnachteile, wie die hohen Energiepreise, dringend lösen“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die Betrachtung wichtiger Exportmärkte zeigt ein heterogenes Bild. „Zwar haben die bayerischen Ausfuhren in die USA sowie nach Frankreich, Italien und China in den ersten drei Quartalen 2025 jeweils die Zehn-Milliarden-Euro geknackt - das spricht für die Resilienz unserer bayerischen Exportwirtschaft. Gleichzeitig sinken die Ausfuhren im Vorjahresvergleich in zentrale Absatzmärkte. Die Exporte in die Vereinigten Staaten gingen um 6,2 Prozent zurück und die nach China sogar um 17,4 Prozent. Positiv sehen wir, dass sich der Außenhandel mit unseren europäischen Nachbarn besser entwickelt. So stiegen die Einfuhren aus den 26 übrigen EU-Ländern um ein Prozent an. Die Exporte in diese Länder konnten sogar um 1,9 Prozent gesteigert werden“, so Brossardt.
Bei den Ausfuhren der wichtigsten Exportgüter ergibt sich im Zeitraum zwischen Januar und September 2025 eine schwierige Lage. „Die Pkw-Exporte, die wichtigsten Exportgüter der bayerischen Wirtschaft, nahmen gegenüber dem Vorjahr um 5,6 Prozent auf einen Exportwert von 29,8 Milliarden Euro ab. Ebenfalls merklich zurück gingen die Exporte von wichtigen Exportgütern, wie Maschinen, Geräten zur Elektrizitätserzeugung oder -verteilung und Kfz-Teilen“, erklärt Brossardt und ergänzt: „Die schwarz-rote Bundesregierung muss umgehend unsere strukturellen Standortprobleme angehen. Wir brauchen jetzt Ergebnisse, bevor die aufkeimende Aufbruchsstimmung wieder versiegt. Denn um der De-Industrialisierung etwas entgegenzusetzen, müssen wir unsere globale Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.“