Bayerns Unternehmen exportierten im Juli 2024 Waren im Wert von 20,6 Milliarden Euro ins Ausland. Damit stiegen die Ausfuhren um 5,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Aus Sicht der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sind die heute vom Bayerischen Landesamt für Statistik veröffentlichten Zahlen aber keinesfalls ein Signal der wirtschaftlichen Erholung. „Die Zahlen für Juli sind zwar erfreulich. Aber die Abwärtsdynamik bei Produktion und Auftragseingängen sowie die sinkenden Umsätze in der Industrie zeigen deutlich: Neben den konjunkturellen Problemen stehen unsere Unternehmen vor großen strukturellen Herausforderungen. Die De-Industrialisierung ist im Gange“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Der Blick der vbw auf die verschiedenen Exportmärkte der bayerischen Wirtschaft zeigt die schwierige Lage. Einen deutlichen Rückgang verzeichneten im Juli die Exporte nach China. „Ins Reich der Mitte wurden Waren im Wert von rund 1,5 Milliarden Euro exportiert, ein Rückgang von sieben Prozent gegenüber dem Vormonat. Hier zeigt sich die allgemeine Konjunkturschwäche in China. Indes nahmen die Exporte in die USA geringfügig um 1,6 Prozent zu, die Ausfuhren in die 27 EU-Staaten stiegen deutlicher um 6,1 Prozent“, erläutert Brossardt.
Bei den verschiedenen Exportgütern der bayerischen Wirtschaft zeigt sich ein differenziertes Bild. „Die Exporte von Pkw konnten im Juli um satte 9,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zunehmen. Spürbar zugenommen haben mit einem Plus von fast 58 Prozent auch die Exporte von pharmazeutischen Produkten. Zurückgegangen sind mit einem Minus von 16 Prozent hingegen beispielsweise elektronische Bauelemente. Unabhängig von der heterogenen Lage der einzelnen Branchen gilt es, die Standortbedingungen zu verbessern. Wir müssen etwa die Arbeitskosten senken und Bürokratie abbauen. Außerdem muss eine wettbewerbsfähige und sichere Energieversorgung gewährleistet werden. Es braucht dringend ein entschlossenes Gegensteuern der Bundesregierung. Nur so kann unser Standort auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben“, so Brossardt abschließend.