Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert einen entschlossenen Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft. „Mit den Klimazielen für 2040 hat sich die EU-Kommission auf eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 festgelegt. Klar ist: Die bayerische Wirtschaft bekennt sich uneingeschränkt zum langfristigen Ziel der Treibhausgasneutralität. Damit die Transformation der Industrie aber gelingt, braucht es eine kluge Strategie, die Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit vereint. Viel wichtiger als neue Zwischenziele ist daher, dass die EU-Kommission den Unternehmen einen pragmatischen Weg zur Erreichung der Klimaziele aufzeigt. Wir sind überzeugt: Die Wasserstofftechnologie kann einen entscheidenden Beitrag liefern, wenn die bestehenden Hürden abgebaut werden“, erklärte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt im Rahmen einer vbw Gesprächsrunde zum Hochlauf einer europäischen Wasserstoffwirtschaft in Brüssel mit Vertretern von EU-Kommission, EU-Parlament, Unternehmen und Wirtschaftsverbänden.
Um das volle Potenzial von Wasserstoff für Europa zu entfalten, braucht es aus Sicht der vbw drei konkrete Maßnahmen. „Für den erfolgreichen Einsatz dieser Technologie ist zuallererst zentral, dass der Hochlauf der europäischen Wasserstoffwirtschaft so schnell wie möglich erfolgt. Zudem braucht es faire, nicht zu restriktive Regulierung in der Hochlaufphase, sonst bremsen wir den Aufbau nur aus. Und letztendlich ist eine gesamteuropäische Koordinierung für den grenzüberschreitenden Erfolg entscheidend. Dies gilt sowohl mit Blick auf die innereuropäische Infrastruktur als auch auf Importe, namentlich aus Afrika“, führt Brossardt weiter aus.
Insgesamt sieht die vbw in der klimaneutralen Transformation der Wirtschaft einer Mammutaufgabe. „Wir müssen daher alle verfügbaren Technologien nutzen. Wasserstoff birgt dabei eine nicht zu unterschätzende Chance für unsere Wirtschaft.“, so Brossardt abschließend.